Sebastian Dacey
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Sebastian Dacey spielt mit den Mitteln der Malerei und lotet deren Grenzen neu aus. Neben seinen Zeichnungen auf Papier zeigt der Künstler eine Reihe großformatiger Textilarbeiten. Wie zum Trocknen aufgehängte Häute hängen die bemalten Molton- oder Leinenstoffe an Bambusstäben und Ästen und wirken wie Relikte einer geheimnisvollen Begebenheit, vielleicht einer rituellen Handlung. Häufig sind sie in mehreren Schichten übereinander angeordnet und überlappen sich, das Material ist teilweise zerrissen, durchlöchert oder zerfranst. Arbeitsweise, Formensprachen und Materialwahl haben etwas Archaisches, zum Teil auch Heraldisches. Assoziationen zu Lebensformen längst vergangener Zeiten werden geweckt durch fantasievolle vegetabile Strukturen auf Papier, die in ihrer Feingliedrigkeit einen Kontrast zu den Motiven der Großformate bilden. Auch die abgewandelte Darstellung des Auges - ein in vielen Kulturen seit jeher bedeutendes Symbol - spielt eine wichtige Rolle und verweist ein weiteres Mal auf die Beschäftigung mit der Zeichen- und Formensprache alter Kulturen.
Daceys Malerei entwickelt eine Raumpräsenz, die nicht nur auf ihre kraftvollen Farben und Formen zurückgeht, sondern auch durch das gelegentliche Ausbrechen aus der Zweidimensionalität entsteht. Seine Assemblagen charakterisieren sich durch die spielerische Kombination fundstückartiger Objekte, der steifen Haptik farbgetränkter Stoffe und der Überlagerung einer individuell gestalteten Motivik. Aus dem Zusammenspiel ergibt sich eine eigenwillige Komplexität, die das Werk Sebastian Daceys wie ein roter Faden durchzieht.
Sebastian Dacey (geboren 1982 in London) lebt und arbeitet in Murnau.