Thomas von Poschinger
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Farbexplosiv und formgewaltig inszeniert Thomas von Poschinger seine Malerei. Die vielfältigen Kompositionen kreisen alle um ein Leitmotiv: Stars. Bewusst spielt der Künstler mit der Doppeldeutigkeit des englischen Begriffs. Augenscheinlicher als in den Gemälden, in denen sich die Sternformationen in gezackten und sich durchkreuzenden Formen entfalten, um sich zugleich in einem rauschenden Farbgewitter auf der Leinwand wieder aufzulösen, ist das Motiv in seinen Fotografien. Hier begegnen wir tatsächlich jenen Persönlichkeiten aus der Welt des Glamours, die sich gerne auf den Titeln von Hochglanzmagazinen tummeln. Für die großformatigen, fotografischen Porträts verwendet der Künstler Fotos aus der Boulevardpresse, die er mit dem Smartphone abfotografiert. Die Arbeit Prince Harry beispielsweise zeigt den englischen Prinzen beim Polospiel. In der Vergrößerung wird der reflektierende Blitz zu einem überstrahlenden Element, wodurch das eigentliche Motiv teilweise ausgelöscht wird.
Auch für die Wort-Bilder wählt Thomas von Poschinger Personen und Orte, die in unserem kollektiven Gedächtnis Assoziationen hervorrufen: Maria Stuart, Princeton oder Sense and Sensibility, Titel des Romans von Jane Austen, den die junge Autorin im Alter von knapp 20 Jahren am Ende des 18. Jahrhunderts geschrieben hat. Doch es geht dem Künstler nicht ausschließlich um die inhaltliche Konnotation. Auch der Klang des Wortes und seine ästhetische Manifestation auf der Leinwand spielen eine Rolle und tragen dazu bei, in welcher Farbe und auf welche Art die Buchstaben Gestalt annehmen und sich in das vorgegebene Format einfügen.
Gleich einem roten Faden zieht sich der Sternen-Mythos durch die Werke von Thomas von Poschinger. Sensibel und subtil stellt der Künstler Fragen nach dem Werden und Vergehen, nach dem Sich-Formen und Auflösen, nach dem Sich-Finden und Verlieren. So wie Sterne geboren werden und wieder verglühen.
Thomas von Poschinger (geboren 1981 in München) lebt und arbeitet in München.