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Hedwig Eberle

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    Die Malerei von Hedwig Eberle bewegt sich zwischen Leinwand und Papier, Abstraktion und Figuration. Mit der Kraft der Farbe lotet sie in ihren Bildern die Grenzen zwischen Linien, Flächen und Formen aus.

    Die vielschichtigen sowohl malerischen als auch zeichnerischen Arbeiten beeindrucken vor allem durch ihre ausdrucksstarke Wirkung. Sie erinnern an die informelle Malerei der 1950er-Jahre, die das klassische Form- und Kompositionsprinzip ebenso ablehnte wie die geometrische Abstraktion. Auch bei Eberle sind Spontaneität und Formauflösung Merkmale ihrer künstlerischen Produktion. Durch die Autonomisierung der Linie von bestimmbaren Motiven der gegenständlichen Welt erkennt der Betrachter erst bei genauerem Blick, wie sich das vage und scheinbar diffuse Liniengeflecht zu einzelnen Körperfragmenten entwickelt. Diese Formen sind inspiriert durch Abbildungen von Menschen, die Eberle in Zeitschriften und Magazinen findet. Die zarten Kompositionen aus geschwungenen Tuschelinien werden mit Öl- und Aquarellfarben bearbeitet. Es entsteht ein Netz aus opaken und transparenten Farbflächen, die eine ganz eigene Struktur und Materialität der Bildoberfläche kreieren. Ineinanderfließende Farbrinnsale verweisen auf den Entstehungsprozess und machen sichtbar, dass die Künstlerin nicht nur an der Wand arbeitet, sondern auch auf dem Boden, wobei der Bildgrund gedreht und von allen Seiten bearbeitet wird.

    Die Werke von Hedwig Eberle eröffnen einen tiefen Raum für Assoziationen. Die Freiheit des Malgestus überträgt sich auf die Freiheit der Lesart ihrer Werke.

    Hedwig Eberle (geboren 1977 in München) lebt und arbeitet in München.

    Ausstellungsansicht
    © Hedwig Eberle, Foto: Jens Bruchhaus
    Ausstellungsansicht
    © Hedwig Eberle, Foto: Jens Bruchhaus
    Ausstellungsansicht
    © Hedwig Eberle, Foto: Jens Bruchhaus