Quartalsmitteilung: Munich Re erzielt Ergebnis von 0,9 Mrd. € in Q3; Jahresziel wird voraussichtlich übertroffen
07.11.2024
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- Konzernergebnis steigt auf 4,7 Mrd. € in Q1-3 trotz hoher Großschäden durch Naturkatastrophen in Q3
- Rückversicherung: Überdurchschnittlich hohe Großschadenbelastung in Schaden/Unfall in Q3; Leben/Gesundheit erneut mit starkem versicherungstechnischem Gesamtergebnis
- ERGO trägt mit Ergebnis von 164 Mio. € zum Q3-Konzernergebnis bei
- Munich Re geht davon aus, das Ergebnisziel für 2024 von 5 Mrd. € zu übertreffen
Im dritten Quartal hat unser Unternehmen einmal mehr seine Widerstandsfähigkeit unter Beweis gestellt. Eine vergleichsweise heftige Hurrikan-Saison im Nordatlantik mit überdurchschnittlichen Großschäden hat zwar zu einem niedrigeren Quartalsergebnis als im Vorjahr geführt. Mit einem Gewinn von 4,7 Mrd. € in den ersten neun Monaten ist die Gesamtjahresbilanz 2024 aber weiterhin überaus positiv. Munich Re wächst profitabel in allen Segmenten. Daher gehen wir davon aus, unser Ergebnisziel für 2024 von 5,0 Mrd. € zu übertreffen. Daran wird auch die zu erwartende Schadenbelastung durch Hurrikan Milton im vierten Quartal nichts ändern.
Zusammenfassung der Q3-Zahlen
In Q3 2024 erzielte Munich Re ein Konzernergebnis von 930 (1.169) Mio. €. Ursächlich für das geringere Ergebnis als im Vorjahresquartal waren überdurchschnittlich hohe Großschäden durch Naturkatastrophen. In den ersten drei Quartalen betrug das Ergebnis 4.692 (3.593) Mio. €. Der Versicherungsumsatz aus abgeschlossenen Versicherungsverträgen stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 15.496 (14.460) Mio. €, in Q1-3 auf 45.510 (42.908) Mio. €. Der Anstieg in beiden Perioden ist vor allem auf organisches Wachstum in allen Segmenten zurückzuführen. Das versicherungstechnische Gesamtergebnis fiel in Q3 auf 1.651 (2.221) Mio. €. Das Währungsergebnis betrug, insbesondere aufgrund von Währungsverlusten durch den US-Dollar, -383 (309) Mio. €. Das operative Ergebnis fiel auf 1.194 (1.776) Mio. €. Die Steuerquote belief sich auf 18,2 (32,6) %.
Das Eigenkapital lag mit 31.425 Mio. € über dem Niveau zu Jahresbeginn (29.772 Mio. €). Die Solvenzquote1 lag bei 292 % (31.12.2023: 267 %) und damit oberhalb des optimalen Bereichs (175 % bis 220 %).
In Q3 2023 betrug die annualisierte Eigenkapitalrendite2 (Return on Equity, RoE) 11,7 (16,0) %, in Q1-3 20,1 (16,6) %.
1 Ohne Anwendung von Übergangsmaßnahmen und ohne Abzug von Dividenden für das Geschäftsjahr 2024, die 2025 ausgezahlt werden. 2 Vorjahreswerte angepasst aufgrund von Änderungen der Gewinnrücklagen und übrigen Rücklagen.Rückversicherung: Ergebnis von 766 Mio. €
Das Geschäftsfeld Rückversicherung trug in Q3 766 (995) Mio. € zum Konzernergebnis bei, in Q1-3 3.993 (2.950) Mio. €. Der Versicherungsumsatz aus abgeschlossenen Versicherungsverträgen stieg in Q3 auf 10.224 (9.456) Mio. €. Das versicherungstechnische Gesamtergebnis sank auf 1.119 (1.626) Mio. €, das operative Ergebnis auf 956 (1.495) Mio. €.
Die Rückversicherung Leben/Gesundheit erzielte in Q3 ein versicherungstechnisches Gesamtergebnis von 428 (440) Mio. €. Der Ergebnisbeitrag aus der Auflösung der vertraglichen Servicemarge lag im erwarteten Rahmen. Das Segmentergebnis stieg auf 391 (351) Mio. €. Der Versicherungsumsatz aus abgeschlossenen Versicherungsverträgen erhöhte sich auf 2.936 (2.610) Mio. €.
Die Schaden/Unfall-Rückversicherung erzielte in Q3 ein Segmentergebnis von 375 (644) Mio. €. Der Versicherungsumsatz aus abgeschlossenen Versicherungsverträgen stieg auf 7.288 (6.845) Mio. €. Die Schaden-Kosten-Quote betrug 90,5 (82,0) % des Versicherungsumsatzes (netto), in Q1-3 82,0 (83,0) %. Die normalisierte Schaden Kosten-Quote betrug in Q3 gute 81,3 %.
Die Gesamtbelastung durch Großschäden stieg gegenüber dem Vorjahresquartal deutlich auf 1.609 (770) Mio. €. Diese Beträge beinhalten Gewinne und Verluste aus der Abwicklung für Großschäden aus vergangenen Jahren. Die Großschadenbelastung entspricht einem Anteil von 23,1 (11,7) % des Versicherungsumsatzes (netto) und lag damit sowohl in Q3 als auch in Q1-3 (15,9 %) über dem erwarteten Wert von 14 %. Die von Menschen verursachten Großschäden beliefen sich auf 225 (235) Mio. €. Die Belastung durch Großschäden aus Naturkatastrophen stieg deutlich auf 1.384 (535) Mio. €. Die genannten großschadenbezogenen Daten umfassen Effekte aus der Diskontierung und der risikobedingten Anpassung. Mit rund 0,5 Mrd. € war Hurrikan Helene, der schwere Verwüstungen im Südosten der USA anrichtete, der teuerste Einzelschaden. Auf eine Belastung in ähnlicher Größenordnung summierten sich drei Schadenereignisse in Kanada. Neben einer Reihe weiterer Naturkatastrophen führten auch Sturmtief Boris mit Überflutungen in Zentral- und Osteuropa und Hurrikan Beryl in den USA und der Karibik zu erheblichen Schäden.
In Q3 konnten Rückstellungen für Basisschäden aus Vorjahren in Höhe von 351 (333) Mio. € aufgelöst werden; dies entspricht 5,0 (5,1) % des Versicherungsumsatzes (netto). Auch weiterhin strebt Munich Re an, Rückstellungen für neu auftretende Schäden insgesamt am oberen Rand angemessener Einschätzungsspielräume festzusetzen, sodass später Gewinne aus der Auflösung eines Teils dieser Rückstellungen möglich sind.
ERGO: Ergebnis von 164 Mio. €
In Q3 verzeichnete Munich Re im Geschäftsfeld ERGO ein Ergebnis von 164 (173) Mio. €, in Q1-3 von 699 (643) Mio. €. Der Versicherungsumsatz aus abgeschlossenen Versicherungsverträgen stieg auf 5.271 (5.004) Mio. €, in Q1-3 sehr deutlich auf 15.553 (14.920) Mio. €.
Das Ergebnis des Segments ERGO Leben/Gesundheit Deutschland erhöhte sich in Q3 auf 73 (52) Mio €. Einen wesentlichen Beitrag hierzu lieferte die erwartungsgemäße Auflösung der vertraglichen Servicemarge aus dem lang laufenden Personenversicherungsgeschäft. Zudem entwickelte sich das Geschäft mit kurz laufenden Kranken- und Reiseversicherungen weitgehend im Rahmen der Erwartungen und trug positiv zum Ergebnis bei.
Das Ergebnis des Segments ERGO Schaden/Unfall Deutschland stieg in Q3 deutlich auf 68 (31) Mio. €. Diese Entwicklung war von einem höheren versicherungstechnischen Gesamtergebnis, aufgrund einer insgesamt guten operativen Performance, getrieben. Gleichzeitig wurde es von einer weiterhin hohen Schadeninflation im deutschen Kfz-Versicherungsgeschäft und einer leicht über den Erwartungen liegenden Großschadenentwicklung beeinflusst. Das Segmentergebnis wurde zudem durch ein gutes Kapitalanlageergebnis unterstützt.
Das Segment ERGO International erreichte in Q3 ein Ergebnis von 23 (90) Mio. €. Diese Entwicklung war wesentlich von Schäden in Polen und Österreich im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe durch das Sturmtief Boris im September geprägt. Auch das spanische Gesundheitsgeschäft war von einer ungünstigen Schadenentwicklung betroffen. Insgesamt lieferte das internationale Lebens- und Gesundheitsgeschäft eine versicherungstechnische Profitabilität im Rahmen der Erwartungen, auch unterstützt durch die positive Entwicklung im belgischen Gesundheitsgeschäft.
Das versicherungstechnische Gesamtergebnis des Geschäftsfelds lag in Q3 bei 532 (595) Mio. €, das operative Ergebnis bei 238 (281) Mio. €. Im Segment Schaden/Unfall Deutschland lag die Schaden-Kosten-Quote in Q3 mit 86,0 (88,2) % unter dem Niveau des Vorjahresquartals, das deutlich durch Schäden aufgrund von Naturkatastrophen belastet gewesen war. In Q1-3 betrug die Quote 86,2 (85,8) %. Im Segment International lag die Schaden-Kosten-Quote in Q3 bei 96,1 (87,9) %, bedingt durch die höheren Schadenaufwendungen aus der Flutkatastrophe und aus dem spanischen Gesundheitsgeschäft. In Q1-3 lag die Quote bei 92,4 (90,3) %.
Kapitalanlagen: Kapitalanlageergebnis bei 2.091 Mio. €
Das Kapitalanlageergebnis von Munich Re stieg in Q3 auf 2.091 (760) Mio. €. Die laufenden Erträge aus Kapitalanlagen stiegen auf 2.026 (1.797) Mio. €, was vor allem auf die fortlaufenden Reinvestitionen in hohe Zinsniveaus zurückzuführen ist. Der Saldo aus Zu- und Abschreibungen lag bei -138 (-26) Mio. €. Der Saldo aus Gewinnen und Verlusten aus dem Abgang von Kapitalanlagen betrug -115 (-196) Mio. €. Die Veränderung des beizulegenden Zeitwerts lag bei 467 (-579) Mio. €. Zum verbesserten Ergebnis trugen vor allem Gewinne aus Aktienbeständen aufgrund der positiven Entwicklung an den Aktienmärkten bei. Zudem machten sich die in Q3 sinkenden Zinsen in erhöhten Marktwerten beim Bestand an festverzinslichen Wertpapieren bemerkbar. Erneut wurden Verluste aus dem Abgang von festverzinslichen Anleihen realisiert. Dies geschah weiterhin bewusst, um durch die Neuanlage bei nach wie vor hohem Zinsniveau schneller von höher verzinslichen Anleihen zu profitieren.
Das Kapitalanlageergebnis in Q3 entspricht insgesamt einer Rendite von 3,6 % bezogen auf den durchschnittlichen Marktwert des Portfolios. Die laufende Rendite lag bei 3,5 % und die Wiederanlagerendite bei 4,3 %. Die Aktienquote einschließlich aktienbezogener Derivate betrug zum 30.9.2024 3,0 % (31.12.2023: 3,7 %). Der Bestand an Kapitalanlagen betrug zum 30.9.2024 zu Buchwerten 225.668 (218.462) Mio. €.
Ausblick: Übertreffen des Jahresziels in Aussicht
Munich Re ist auf einem guten Weg, das bisherige Jahresziel von 5,0 Mrd. € zu übertreffen. Munich Re strebt damit für das Geschäftsjahr 2024 ein Konzernergebnis von mehr als 5,0 Mrd. € an.
In dem Geschäftsfeld Rückversicherung geht Munich Re nun von einem Gewinn von mehr als 4,2 Mrd. € (vormals rund 4,2 Mrd. €) und einem Versicherungsumsatz in Höhe von rund 40 Mrd. € (vormals rund 39 Mrd. €) für das Geschäftsjahr 2024 aus. Für die Rückversicherung Leben/Gesundheit wird ein versicherungstechnisches Gesamtergebnis in Höhe von rund 2,0 Mrd. € erwartet (vormals rund 1,45 Mrd €). In der Schaden/Unfall-Rückversicherung geht Munich Re von einer Schaden-Kosten-Quote (netto) in Höhe von rund 83 % aus (zuvor rund 82 %). Im Geschäftsfeld ERGO wird nun ein Versicherungsumsatz in Höhe von rund 21 Mrd. € erwartet (zuvor rund 20 Mrd. €). In der Konsequenz erwarten wir für die Munich Re Gruppe nun einen Versicherungsumsatz von rund 61 Mrd. € (zuvor rund 59 Mrd. €). Im Segment ERGO Schaden/Unfall Deutschland geht Munich Re von einer Schaden-Kosten-Quote (netto) in Höhe von rund 89 % aus (zuvor rund 87 %). Im Segment ERGO International erwartet Munich Re eine Schaden-Kosten-Quote (netto) in Höhe von rund 92 % (zuvor rund 90 %). Die Gewinnerwartung für das Geschäftsfeld ERGO liegt weiterhin bei rund 0,8 Mrd. €. Alle übrigen Erwartungen für 2024 bleiben unverändert gültig und haben sich im Vergleich zu den Angaben des im August veröffentlichten Halbjahresfinanzberichts 2024 nicht verändert.
Alle Prognosen und Ziele stehen wie üblich unter dem Vorbehalt erhöhter Unsicherheiten aus geopolitischen und gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen, eines erwartungsgemäßen Großschadenverlaufs, der Gewinn- und Verlustauswirkungen gravierender Währungs- und Kapitalmarktbewegungen sowie signifikanter Veränderungen der steuerlichen Rahmenbedingungen und anderer Sondereffekte.
Munich Re ist ein weltweit führender Anbieter von Rückversicherung, Erstversicherung und versicherungsnahen Risikolösungen. Die Unternehmensgruppe besteht aus den Geschäftsfeldern Rückversicherung und ERGO sowie dem Vermögensmanager MEAG. Munich Re ist weltweit und in allen Versicherungssparten aktiv. Das Unternehmen zeichnet sich seit der Gründung im Jahr 1880 durch einzigartiges Risiko-Knowhow und besondere finanzielle Solidität aus. Mit diesen Stärken unterstützt Munich Re die Geschäftsinteressen der Kunden und den technischen Fortschritt. Munich Re entwickelt Deckungen für neuartige Risiken wie Raketenstarts, erneuerbare Energien, Cyberrisiken oder künstliche Intelligenz. Im Geschäftsjahr 2023 erzielte Munich Re einen Versicherungsumsatz von 57,9 Mrd. Euro und ein Konzernergebnis von 4,6 Mrd. Euro. Weltweit beschäftigt Munich Re rund 43.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Stand 31. Dez. 2023).
Disclaimer
Diese Medieninformation enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf derzeitigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung von Munich Re beruhen. Bekannte und unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächliche Entwicklung unserer Gesellschaft, insbesondere die Ergebnisse, die Finanzlage und die Geschäfte, wesentlich von den hier gemachten zukunftsgerichteten Aussagen abweicht. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, diese zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren oder sie an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.