Quartalsmitteilung: Munich Re mit starkem Jahresauftakt – Konzernergebnis steigt in Q1 auf 2,1 Mrd. €

• Rückversicherung: Schaden-Kosten-Quote im Segment Schaden/Unfall mit 75,3 % deutlich besser als erwartet; versicherungstechnisches Gesamtergebnis im Segment Leben/Gesundheit bei 586 Mio. €
• Erstversicherung: ERGO trägt 252 Mio. € zum Konzernergebnis bei
• April-Erneuerung: deutliches Beitragswachstum (+6,1 %) bei anhaltend hohem Preisniveau (-0,7 %)
• Kapitalanlagerendite: Steigerung auf 3,8 % in günstigem Kapitalmarktumfeld
• Ausblick angesichts erfreulicher operativer Geschäftsentwicklung bestätigt

Munich Re kann einen starken Jahresauftakt verbuchen: Das Konzernergebnis erhöhte sich in Q1 aufgrund einer unterdurchschnittlichen Großschadenbelastung, einer hohen Kapitalanlagerendite und einer sehr guten operativen Entwicklung in allen Geschäftsbereichen deutlich auf 2.140 (1.271) Mio. €. Der Versicherungsumsatz aus abgeschlossenen Versicherungsverträgen stieg auf 15.061 (14.273) Mio. €, was vor allem auf das organische Wachstum im Segment Rückversicherung und bei ERGO International zurückzuführen ist. Das versicherungstechnische Gesamtergebnis erhöhte sich auf 2.785 (1.809) Mio. €. Das Währungsergebnis betrug 176 (-145) Mio. €, vor allem dank Währungsgewinnen durch den US-Dollar. Das operative Ergebnis stieg auf 2.928 (1.768) Mio. €. Die Steuerquote belief sich auf 25,9 (26,4) %.

Das Eigenkapital lag mit 31.226 Mio. € über dem Niveau zu Jahresbeginn (29.772 Mio. €). Die Solvenzquote stieg auf 273 % (31.12.2023: 267 %) und blieb damit weiterhin oberhalb des Zielkorridors von 175 % bis 220 %. Bereits geplant ist ein Aktienrückkauf im Wert von 1,5 Mrd. €.

In Q1 2024 betrug die annualisierte Eigenkapitalrendite (Return on Equity, RoE) 27,3 (17,6) %.

Das Geschäftsfeld Rückversicherung konnte den Beitrag zum Konzernergebnis in Q1 mit 1.888 (1.051) Mio. € deutlich steigern. Der Versicherungsumsatz aus abgeschlossenen Versicherungsverträgen stieg auf 9.858 (9.232) Mio. €. Das versicherungstechnische Gesamtergebnis erhöhte sich auf 2.203 (1.248) Mio. €, das operative Ergebnis auf 2.592 (1.467) Mio. €.

Die Rückversicherung Leben/Gesundheit konnte in Q1 das versicherungstechnische Gesamtergebnis auf 586 (320) Mio. € steigern. Der Ergebnisbeitrag aus der Auflösung der vertraglichen Servicemarge lag im Rahmen der Erwartung. Diese Auflösung konnte durch einen starken Zuwachs beim Neugeschäft mehr als ausgeglichen werden. Das Segmentergebnis erhöhte sich auf 552 (291) Mio. €. Der Versicherungsumsatz aus abgeschlossenen Versicherungsverträgen stieg auf 3.027 (2.734) Mio. €.

Die Schaden/Unfall-Rückversicherung erzielte in Q1 ein Segmentergebnis von 1.336 (760) Mio. €. Der Versicherungsumsatz aus abgeschlossenen Versicherungsverträgen stieg auf 6.831 (6.498) Mio. €. Die Schaden-Kosten-Quote lag bei nur 75,3 (86,5) % des Versicherungsumsatzes (netto). Die normalisierte Schaden-Kosten-Quote betrug 79,5 %.

Die Gesamtbelastung durch Großschäden von je über 30 Mio. € betrug 650 (1.035) Mio. €. Diese Beträge beinhalten Gewinne und Verluste aus der Abwicklung für Großschäden aus vergangenen Jahren. Die Großschadenbelastung entspricht einem Anteil von 9,9 (16,4) % des Versicherungsumsatzes (netto) und lag damit deutlich unter dem durchschnittlich erwarteten Wert von 14 %. Die von Menschen verursachten Großschäden stiegen auf 418 (165) Mio. €, der größte Einzelschaden war der Einsturz der Francis-Scott-Key-Brücke in Baltimore. Die Belastungen durch Großschäden aus Naturkatastrophen sanken auf 232 (870) Mio. €. Die genannten großschadenbezogenen Daten umfassen Effekte aus der Diskontierung und der risikobedingten Anpassung.

Bei der Erneuerung der Rückversicherungsverträge zum 1. April 2024 konnte Munich Re das gezeichnete Geschäftsvolumen auf 2,6 Mrd. € (+6,1 %) steigern. Die nach wie vor guten Marktbedingungen wurden gezielt zum Ausbau attraktiven Geschäfts genutzt. Wachstumschancen wurden vor allem in Indien, in Lateinamerika und in Europa realisiert. Diese boten sich sowohl im Ausbau bestehender Kundenbeziehungen als auch im Neugeschäft. Gleichzeitig war Munich Re auch bereit, Geschäft aufzugeben, das nicht mehr attraktiv erschien.

Die Preise entwickelten sich insgesamt stabil und konnten die teilweise gestiegenen Schadeneinschätzungen, bedingt vor allem durch Inflation und andere Schadentrends, größtenteils mehr als kompensieren. Auch eine Erhöhung der Erstversicherungspreise ist in vielen Märkten zu verzeichnen, was Munich Re bei proportionalen Rückversicherungsverträgen zugutekommt. Insgesamt konnte das hohe Preisniveau für das Portfolio von Munich Re trotz eines leichten Rückgangs um -0,7 % gehalten werden. Bereinigt um Bestandsmixeffekte stieg das Ratenniveau um 0,6 %. Diese Angaben zum Preisanstieg sind, wie immer, risikoadjustiert. Das heißt, Preiserhöhungen, denen ein gestiegenes Risiko und damit eine erhöhte Schadenerwartung gegenübersteht, werden verrechnet.

Für die nächste Erneuerungsrunde im Juli erwartet Munich Re trotz leicht zunehmenden Marktdrucks ein weiter positives Marktumfeld.

In Q1 verzeichnete Munich Re im Geschäftsfeld ERGO ein sehr gutes Ergebnis von 252 (219) Mio. €. Der Versicherungsumsatz aus abgeschlossenen Versicherungsverträgen stieg, besonders getragen vom Segment International, auf 5.204 (5.041) Mio. €.

Das Segment ERGO Schaden/Unfall Deutschland verzeichnete einen sehr guten Ergebnisbeitrag von 150 (166) Mio. €. Q1 2024 war geprägt von sehr geringen Großschäden, einer guten operativen Entwicklung und saisonal geringeren Abschlusskosten sowie einem starken Kapitalanlageergebnis. Das sehr hohe Ergebnis des Vorjahresquartals war getrieben durch außergewöhnlich niedrige Basis- und Großschäden.

Das Ergebnis des Segments ERGO International stieg deutlich auf 65 (12) Mio. €. Es war wesentlich durch profitables Wachstum, die sehr gute Großschadenentwicklung und die starke operative Performance im Schaden/Unfall-Geschäft beeinflusst. Auch das internationale Leben- und Gesundheitsgeschäft trug mit seiner guten versicherungstechnischen Entwicklung deutlich zum Segmentergebnis bei.

Das Segment ERGO Leben/Gesundheit Deutschland erzielte ein Ergebnis von 36 (41) Mio. €. Dieses war im Wesentlichen durch die anhaltend hohe Auflösung der vertraglichen Servicemarge aus dem lang laufenden Personenversicherungsgeschäft und höhere Schadenaufwendungen im kurz laufenden Gesundheits- und Reiseversicherungsgeschäft geprägt.

Das versicherungstechnische Gesamtergebnis des Geschäftsfelds erhöhte sich auf 582 (561) Mio. €, das operative Ergebnis lag bei 336 (301) Mio. €. Im Segment Schaden/Unfall Deutschland betrug die Schaden-Kosten-Quote 84,4 (81,2) %. Im Segment International reduzierte sich die Quote auf 89,5 (95,4) %.

Das Kapitalanlageergebnis von Munich Re stieg in Q1 auf 2.163 (1.612) Mio. €. Die laufenden Erträge aus Kapitalanlagen stiegen gestützt durch das weiterhin hohe Zinsniveau auf 1.807 (1.601) Mio. € an. Der Saldo aus Zu- und Abschreibungen betrug -48 (-28) Mio. €. Der Saldo aus Gewinnen und Verlusten aus dem Abgang von Kapitalanlagen lag bei -55 (166) Mio. €. Die Veränderung des beizulegenden Zeitwerts lag bei 586 (74) Mio. €. Hier konnte Munich Re vor allem bedingt durch positive Entwicklungen an den Aktienmärkten deutliche Gewinne verzeichnen.

Das Kapitalanlageergebnis in Q1 entspricht insgesamt einer Rendite von 3,8 % bezogen auf den durchschnittlichen Marktwert des Portfolios und lag damit deutlich über der Erwartung von mehr als 2,8 % für das Gesamtjahr. Die laufende Rendite lag bei 3,2 % und die Wiederanlagerendite bei 4,6 %. Die Aktienquote einschließlich aktienbezogener Derivate betrug zum 31.3.2024 2,8 % (31.12.2023: 3,7 %). Der Bestand an Kapitalanlagen betrug zum 31.3.2024 zu Buchwerten 219.852 (218.462) Mio. €.

Munich Re erwartet für die kommenden Quartale weiterhin positive Geschäftsmöglichkeiten und strebt für das Geschäftsjahr 2024 ein Konzernergebnis von 5,0 Mrd. € an. Mit dem starken Ergebnis des ersten Quartals ist die Wahrscheinlichkeit, dieses Ergebnis zu übertreffen, gestiegen. Die im Konzerngeschäftsbericht 2023 kommunizierten Ziele für das Jahr 2024 sind unverändert gültig.

Alle Zahlenangaben sind gerundet. Wie üblich steht diese Prognose unter dem Vorbehalt erhöhter Unsicherheiten aus geopolitischen und gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen, eines erwartungsgemäßen Großschadenverlaufs, der Gewinn- und Verlustauswirkungen gravierender Währungs- und Kapitalmarktbewegungen sowie signifikanter Veränderungen der steuerlichen Rahmenbedingungen und anderer Sondereffekte.