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Naturkatastrophen dominieren drittes Quartal – deutliche Markterholung erwartet

09.11.2017

Die Gruppe

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    Munich Re weist für das dritte Quartal einen hohen Verlust aus und rechnet mit einer deutlichen Markterholung. Zusätzlich setzt die Gruppe auf profitables Wachstum in neuen Feldern und treibt entsprechende Initiativen mit Nachdruck voran. Im Oktober ging der Digitalversicherer nexible online.

    Jörg Schneider, Finanzvorstand von Munich Re: „Die großen Schäden aus den Naturkatastrophen des dritten Quartals belasten unser Ergebnis schwer. Trotz des im Übrigen guten Geschäftsverlaufs können wir in 2017 nur noch einen kleinen Gewinn ausweisen. Doch unsere Kapitalausstattung ist stark und wir können entschlossen unsere Chancen aus der absehbaren Markterholung nutzen. Wir rechnen für die kommenden Verhandlungen wieder mit steigenden Preisen – insbesondere in den von den Katastrophen besonders betroffenen Märkten. Unsere Initiativen für profitables Wachstum, insbesondere im Zusammenhang mit der Digitalisierung, verfolgen wir unabhängig davon weiter mit allem Nachdruck.“

    Munich Re verbessert sein bestehendes Produkt- und Serviceangebot durch digitale Lösungen und entwickelt gleichzeitig neue, digitale Geschäftsmodelle. Mit nexible hat ERGO einen reinen Onlineversicherer erfolgreich an den Start gebracht.

    Wie bereits am 26. Oktober berichtet haben Großschäden im dritten Quartal das Ergebnis nach Retrozession und vor Steuern mit -3,2 Mrd. € belastet, davon entfielen auf die Wirbelstürme Harvey, Irma und Maria -2,7 Mrd. €.

    Munich Re verzeichnet einen Verlust von -1,4 Mrd. € im dritten Quartal sowie von -146 Mio. € in den ersten neun Monaten und erwartet nun für das Gesamtjahr 2017 einen kleinen Gewinn.

    Zusammenfassung der Zahlen des 3. Quartals 2017

    Das operative Ergebnis lag im 3. Quartal mit -1.732 (1.014) Mio. € deutlich unter dem Niveau des Vorjahresquartals
    © Munich Re

    Das operative Ergebnis lag im 3. Quartal mit -1.732 (1.014)  Mio.  € deutlich unter dem Niveau des Vorjahresquartals. Das sonstige nicht operative Ergebnis lag bei -243 (-112)  Mio.  €; dazu trugen Währungseffekte mit -74 (+6)  Mio.  € bei.

    Das Eigenkapital sank im Vergleich zum Jahresende 2016 auf 27,8 (31,8)  Mrd.  €. Annualisiert lag die risikoadjustierte Eigenkapitalrendite (RoRaC) in den ersten neun Monaten bei -0,7  %; auf das gesamte Eigenkapital wird eine annualisierte Rendite (RoE) von -0,6  % ausgewiesen.

    Seit der Hauptversammlung Ende April wurden im Rahmen des im März angekündigten Aktienrückkaufprogramms bis Ende Oktober Aktien im Wert von 491  Mio.  € zurückgekauft.

    Die gebuchten Bruttobeiträge lagen im 3. Quartal mit 12.279  Mio.  € ungefähr auf dem Niveau des Vorjahresquartals (12.344). Bei unveränderten Wechselkursen wäre das Beitragsvolumen um 1,6  % gestiegen.

    Rückversicherung: Ergebnis von -1.465 Mio. €

    Im Rückversicherungsgeschäft betrug das operative Ergebnis im 3. Quartal -2.029 (889) Mio. €. Der Anteil des Geschäftsfelds Rückversicherung am Konzernergebnis belief sich im 3. Quartal auf -1.465 (704) Mio. €, von Januar bis September auf -370 (2.144) Mio. €.

    Das versicherungstechnische Ergebnis der Lebens- und Gesundheitsrückversicherung, inklusive dem Ergebnis aus dem Teil des Geschäfts, der wegen unzureichenden Risikotransfers nicht im versicherungstechnischen Ergebnis ausgewiesen wird, betrug im 3. Quartal 37 (170) Mio. €. Es war beeinträchtigt durch die Ablösung eines verlustträchtigen Portfolios in den USA, aus der eine Belastung in Höhe von gut  100 Mio. € resultierte. Einschließlich des Verlusts aus einer im zweiten Quartal abgeschlossenen vergleichbaren Vertragsablösung ergibt sich für 2017 eine Belastung von -170 Mio. €. Beide Transaktionen beseitigen für Munich Re die Risiken aus einer jahrzehntelangen Abwicklung und entlasten die künftigen Ergebnisse.

    Die Schaden- und Unfallrückversicherung erzielte im 3. Quartal einen Verlust von -1.525 (558) Mio. €. Ausschlaggebend waren die hohen Großschäden aus Naturkatastrophen. Die Schaden-Kosten-Quote lag bei 160,9 (92,5) % der verdienten Nettobeiträge, in den ersten neun Monaten bei 117,3 (93,7) %. Da die Schadenmeldungen für die sogenannten Basisschäden früherer Jahre insgesamt weiterhin spürbar unter dem erwarteten Niveau liegen, konnten im 3. Quartal Rückstellungen in Höhe von rund 250 Mio. € aufgelöst werden. Dies entspricht 6,0 %-Punkten der verdienten Nettobeiträge des 3. Quartals. Für die ersten neun Monate wurden damit Rückstellungen in Höhe von rund 740 Mio. €, das sind 5,9 % der verdienten Nettobeiträge, aufgelöst. Auch weiterhin strebt Munich Re an, Rückstellungen für neu auftretende Schäden insgesamt am oberen Rand angemessener Einschätzungsspielräume festzusetzen, so dass spätere Gewinne aus der Auflösung eines Teils dieser Rückstellungen möglich sind.

    Die Gesamtbelastung durch Großschäden betrug im 3. Quartal nach Retrozession und vor Steuern -3.165 (-277) Mio. €, von Januar bis September lag sie bei -3.821 (-920) Mio. €. Die Schäden aus Naturkatastrophen machten im 3. Quartal -2.965 (-145) Mio. € aus, die von Menschen verursachten Großschäden -200 (-132) Mio. €, das sind 70,3 % (Naturkatastrophenanteil) bzw. 4,7 % (von Menschen verursacht) der verdienten Nettobeiträge. Die größte Naturkatastrophenbelastung im 3. Quartal verursachten die drei Hurrikane Harvey, Irma und Maria, die zusammengenommen Schäden in Höhe von 2,7 Mrd. € verursacht haben. Munich Re geht davon aus, dass diese drei Hurrikane versicherte Marktschäden von rund 100 Mrd. US$ angerichtet haben, wobei die Schadenabwicklung und damit die Schätzunsicherheit noch Monate andauern werden.

    Die gebuchten Bruttobeiträge im Geschäftsfeld Rückversicherung sanken von Juli bis September gegenüber dem Vorjahreszeitraum um -1,4 % (bei unveränderten Wechselkursen: +1,6 %) auf 8.065 (8.179) Mio. €. Im Segment Rückversicherung Leben/Gesundheit sanken die gebuchten Bruttobeiträge im 3. Quartal um -6,8 % (bei unveränderten Wechselkursen: -3,4 %) auf 3.322 (3.563) Mio. €. Die Beiträge in der Schaden- und Unfallrückversicherung stiegen insgesamt um 2,8 % (bei unveränderten Wechselkursen: 5,5 %) auf 4.743 (4.616) Mio. €.

    ERGO: Ergebnis von 29 Mio. €

    Das operative Ergebnis des Geschäftsfelds ERGO für die Monate Juli bis September stieg auf 297 (125) Mio. €. Das Konzernergebnis stieg im 3. Quartal auf 29 (-19) Mio. €. Das Quartalsergebnis war insbesondere aufgrund von geringeren Veräußerungsgewinnen wie erwartet weniger positiv als in den beiden Vorquartalen. Auch dank eines steuerlichen Sondereffekts und besonders guter versicherungstechnischer Ergebnisse im zweiten Quartal verzeichnete das Geschäftsfeld von Januar bis September einen Gewinn von 224 (-49) Mio. €. Damit verbesserte ERGO das Ergebnis in allen Segmenten in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt ist das ERGO Strategieprogramm auf einem guten Weg.

    Die Schaden-Kosten-Quote im Segment Schaden/Unfall Deutschland lag im 3. Quartal bei 98,1 (96,1) %; im Segment International verbesserte sie sich auf 91,5 (95,8) %.

    Die gesamten Beitragseinnahmen über alle Sparten hinweg lagen im 3. Quartal mit 4.410 (4.399) Mio. € ungefähr auf dem Niveau des Vorjahresquartals; die gebuchten Bruttobeiträge stiegen in diesem Zeitraum um 1,2 % auf 4.214 (4.164) Mio. €. Im Segment Leben/Gesundheit Deutschland lagen die Bruttobeiträge bei 2.297 (2.302) Mio. €. Im Segment Schaden/Unfall Deutschland lagen sie mit 722 (700) Mio. € über dem Vorjahresniveau. Im Segment International stiegen sie um 2,9 % auf 1.195 (1.161) Mio. €.

    Kapitalanlagen: Kapitalanlageergebnis von 1.589 Mio. €

    Der Bestand an Kapitalanlagen zu Marktwerten (ohne Kapitalanlagen mit Versicherungsbezug) zum 30.9.2017 sank im Vergleich zum Jahresende 2016 wegen des starken Euro und leicht gestiegener Zinsen auf 229,1 (236,2) Mrd. €.

    Von Juli bis September 2017 sank das Kapitalanlageergebnis der Gruppe (ohne Kapitalanlagen mit Versicherungsbezug) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um -1,9 % auf 1.589 (1.619) Mio. €. Wertveränderungen der Derivate wirkten sich im 3. Quartal mit 37 (-446) Mio. € aus. Dabei standen Gewinne aus Zinsderivaten Verluste aus Aktienabsicherungen gegenüber. Der Saldo aus Veräußerungsgewinnen und -verlusten ohne Derivate betrug 259 (696) Mio. €. Das Kapitalanlageergebnis entspricht einer Rendite von 2,8 %.

    Die Aktienquote einschließlich aktienbezogener Derivate stieg zum 30.9.2017 auf 6,5 % (31.12.2016: 5,0 %). Der größte Teil der Kapitalanlagen zu Marktwerten lag mit rund 86 % weiterhin bei festverzinslichen Wertpapieren, Darlehen und kurzfristigen festverzinslichen Anlagen.

    Vermögensverwalterin der Gruppe ist die MEAG. Sie betreute neben den konzerneigenen Kapitalanlagen zum 30.9.2017 Kapitalanlagen für Dritte im Wert von 15,5 (19,2) Mrd. €.

    Ausblick 2017: Kleiner Jahresgewinn erwartet

    Munich Re erwartet nun einen kleinen Jahresgewinn für 2017, dies unter der Annahme eines erwartungsgemäßen Geschäftsverlaufs im vierten Quartal. In der Schaden- und Unfallrückversicherung prognostiziert Munich Re eine Schaden-Kosten-Quote für das Gesamtjahr von 112 %. Im Segment ERGO International wird eine um einen Prozentpunkt auf 97 % verbesserte Schaden-Kosten-Quote erwartet. Die übrigen Erwartungen für 2017 haben sich im Vergleich zu der Mitteilung zum Halbjahr nicht verändert.
    Munich Re steht für ausgeprägte Lösungs-Expertise, konsequentes Risikomanagement, finanzielle Stabilität und große Kundennähe. Damit schafft Munich Re Wert für Kunden, Aktionäre und Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2016 erzielte die Gruppe, die Erst- und Rückversicherung unter einem Dach kombiniert, einen Gewinn in Höhe von 2,6 Mrd. €. Sie ist in allen Versicherungssparten aktiv und mit über 43.000 Mitarbeitern auf allen Kontinenten vertreten. Mit Beitragseinnahmen von rund 28 Mrd. € allein aus der Rückversicherung ist sie einer der weltweit führenden Rückversicherer. Besonders wenn Lösungen für komplexe Risiken gefragt sind, ist Munich Re ein gesuchter Risikoträger. Den Großteil ihrer Erstversicherungsaktivitäten bündelt Munich Re in der ERGO. ERGO ist eine der führenden Versicherungsgruppen in Deutschland und Europa. Weltweit ist ERGO in mehr als 30 Ländern vertreten und bietet ein umfassendes Spektrum an Versicherungen, Vorsorge und Serviceleistungen. 2016 nahm ERGO Beiträge in Höhe von 16,0 Mrd. € ein. Die weltweiten Kapitalanlagen (ohne Kapitalanlagen mit Versicherungsbezug) von Munich Re in Höhe von 219 Mrd. € werden von der MEAG betreut, die ihre Kompetenz auch privaten und institutionellen Anlegern außerhalb der Gruppe anbietet.
    Disclaimer
    Diese Medieninformation enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf derzeitigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung von Munich Re beruhen. Bekannte und unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächliche Entwicklung, insbesondere die Ergebnisse, die Finanzlage und die Geschäfte unserer Gesellschaft wesentlich von den hier gemachten zukunftsgerichteten Aussagen abweichen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, diese zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren oder sie an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.