Munich Re hebt Gewinnziel 2015 auf mindestens 3 Mrd. € an – 1,1 Mrd. € Gewinn im 2. Quartal
06.08.2015
Die Gruppe
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Munich Re hat im 2. Quartal 2015 einen Konzerngewinn von 1.076 Mio. € (Vorjahreszeitraum: 762 Mio. €) erzielt; im 1. Halbjahr betrug der Gewinn 1.866 (1.703) Mio. €. Das Quartalsergebnis wurde von einer zufallsbedingt unterdurchschnittlichen Belastung durch Großschäden und einem sehr guten Kapitalanlageergebnis unterstützt. Für das laufende Jahr strebt Munich Re nun einen Gewinn von mindestens 3 Mrd. € an (bisher: 2,5 bis 3 Mrd. €).
Vorstandsvorsitzender Nikolaus von Bomhard zu den Zahlen: „Mit einem Ergebnis von rund 1,1 Mrd. € können wir auf ein sehr erfolgreiches 2. Quartal zurückblicken. Trotz eines insgesamt weiter unsicheren Umfelds, auch mit Blick auf den Wettbewerb in der Rückversicherung, ist die Ertragskraft unseres Kerngeschäfts nach wie vor bemerkenswert. Immerhin erreichten wir im 1. Halbjahr mit rund 1,9 Mrd. € einen derart hohen Gewinn, dass wir unser Jahresziel von 2,5 bis 3 Mrd. € bei normalen Verlauf des 2. Halbjahrs übertreffen werden. Wir gehen nun davon aus, 2015 einen Gewinn von mindestens 3 Mrd. € zu erzielen.“ Er erklärte weiter: „Um unsere Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität auch künftig zu erhalten, werden wir unsere Bemühungen, die Chancen der Digitalisierung konsequent zu nutzen und mit innovativen Konzepten neue Geschäftspotenziale zu erschließen, weiter verstärken.“
Zusammenfassung der Zahlen des 2. Quartals
Das operative Ergebnis lag im 2. Quartal mit 1.818 (1.137) Mio. € deutlich über dem des Vorjahresquartals. Das sonstige nicht operative Ergebnis sank vor allem wegen negativer Währungseinflüsse um 207 Mio. € auf -432 (-225) Mio. €. Der Ertragsteueraufwand betrug -250 (-92) Mio. €. Das Eigenkapital lag trotz der Dividendenzahlung von über 1,29 Mrd. € im 2. Quartal in etwa auf dem Niveau zum Jahresende; für den steilen Anstieg im ersten und den starken Rückgang im zweiten Quartal war im Wesentlichen die Entwicklung der Marktzinsen verantwortlich.
Annualisiert lag die risikoadjustierte Eigenkapitalrendite (RoRaC) in den ersten sechs Monaten bei 13,8 %; auf das gesamte Eigenkapital wurde eine Rendite (RoE) von 11,7 % verdient. Seit der Hauptversammlung Ende April wurden im Rahmen des im März angekündigten Aktienrückkaufprogramms bisher Aktien im Wert von rund 156 Mio. € zurückgekauft. Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen im 2. Quartal um 5,2 % auf 12,5 (11,9) Mrd. €. Bei unveränderten Wechselkursen wäre das Beitrags¬volumen im Vergleich zum Vorjahresquartal um -4,7 % gesunken.
Rückversicherung: Ergebnis von 842 Mio. € im 2. Quartal
Im Rückversicherungsgeschäft betrug das operative Ergebnis im 2. Quartal 1.435 (845) Mio. €. Der Anteil des Geschäftsfelds Rückversicherung am Konzernergebnis belief sich im 2. Quartal auf 842 (629) Mio. €. Von Januar bis Juni steuerte die Rückversicherung 1.510 (1.397) Mio. € zum Konzernergebnis bei.
Das versicherungstechnische Ergebnis der Lebensrückversicherung blieb im 2. Quartal infolge einer Reihe unterschiedlicher, nicht miteinander zusammenhängender Einmaleffekte mit 30 (95) Mio. € unter den Erwartungen. Demgegenüber lag der Schadenverlauf im US-amerikanischen Todesfallgeschäft wie auch im Invaliditätsgeschäft in Australien im Rahmen der Annahmen.
Die Schaden- und Unfallrückversicherung erzielte im 2. Quartal einen Ergebnisbeitrag von 790 (505) Mio. €. Die Schaden-Kosten-Quote lag bei 93,3 (101,4) % der verdienten Nettobeiträge, im 1. Halbjahr bei 92,8 (94,1) %. Da die Schadenmeldungen für die sogenannten Basisschäden früherer Jahre insgesamt weiterhin spürbar unter dem erwarteten Niveau liegen, konnten im 2. Quartal Rückstellungen in Höhe von rund 135 Mio. € aufgelöst werden. Dies entspricht rund 3,1 %-Punkten der Schaden-Kosten-Quote des 2. Quartals. Für das 1. Halbjahr wurden damit Rückstellungen in Höhe von rund 300 Mio. €, das sind ca. 3,6 % der verdienten Nettobeiträge, aufgelöst. Auch weiterhin strebt Munich Re an, Rückstellungen für neu auftretende Schäden insgesamt am oberen Rand angemessener Einschätzungsspielräume festzusetzen, so dass spätere Gewinne aus der Auflösung eines Teils dieser Rückstellungen möglich sind.
Die Gesamtbelastung durch Großschäden betrug im 2. Quartal -207 (-617) Mio. €, im 1. Halbjahr lag sie bei -462 (-656) Mio. €. Die Schäden aus Naturkatastrophen machten im 2. Quartal -21 (-291) Mio. € aus, die von Menschen verursachten Großschäden -186 (-326) Mio. €, das sind 0,5 % (Naturkatastrophen-Anteil) bzw. 4,3 % (von Menschen verursacht) der verdienten Nettobeiträge. Starke Regenfälle im Norden Chiles verursachten erhebliche Überschwemmungen – hier rechnet Munich Re mit Aufwendungen von -45 Mio. €. Der größte von Menschen verursachte Einzelschaden des 2. Quartals betraf mit -50 Mio. € ein Feuer in einem Lagerhaus in Südkorea.
Die gebuchten Bruttobeiträge im Geschäftsfeld Rückversicherung stiegen von April bis Juni gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8,3 % auf 7,1 (6,6) Mrd. €. Bei unveränderten Wechselkursen wäre der Umsatz um 5,7 % gefallen. Im Segment Lebensrückversicherung stiegen die gebuchten Bruttobeiträge im 2. Quartal um 9,6 % auf 2.704 (2.467) Mio. €. Die Beiträge in der Schaden- und Unfallrückversicherung stiegen insgesamt um 7,5 % auf 4.404 (4.097) Mio. €. Bei unveränderten Wechselkursen wäre der Umsatz in beiden Rückversicherungs-Segmenten gefallen.
In der Erneuerungsrunde zum 1. Juli 2015 stand hauptsächlich Vertragsgeschäft aus den USA, Australien und Lateinamerika sowie von globalen Kunden mit einem Vorjahresgeschäftsvolumen von ca. 2,3 Mrd. € zur Erneuerung an. Der Druck auf Preise und Bedingungen hielt an, insbesondere bei Deckungen von Naturkatastrophen, die in dieser Erneuerungsrunde einen Anteil von rund 20 % hatten. Der Preisrückgang betrug -2,1 (Vorjahreserneuerung 1. Juli 2014: -3,6 %); dies könnte ein erstes Anzeichen für eine Preisstabilisierung sein. Das Prämienvolumen blieb nahezu konstant, da Munich Re zwar auf einzelnen Märkten selektiv Chancen nutzen konnte, aufgrund des Ratendrucks an anderen Stellen aber auch Geschäft aufgegeben hat. Torsten Jeworrek, Vorstandsmitglied von Munich Re, erklärte: „Dank unseres strikten Zyklusmanagements bleibt unser Portfolio auch nach den Preisrückgängen der vergangenen Erneuerungsrunden profitabel.“
ERGO: Ergebnis von 219 Mio. € im 2. Quartal
Das operative Ergebnis des Geschäftsfelds ERGO für die Monate April bis Juni stieg auf 361 (257) Mio. €. Das Konzernergebnis kletterte im 2. Quartal auf 219 (111) Mio. €. Von Januar bis Juni steuerte das Geschäftsfeld ein Konzernergebnis von 318 (264) Mio. € bei.
Die Schaden-Kosten-Quote im Segment Schaden/Unfall Deutschland verbesserte sich im 2. Quartal auf 93,4 (95,3) %; im Segment International verschlechterte sie sich auf 100,4 (97,5) %.
Die gesamten Beitragseinnahmen über alle Sparten hinweg sanken im 2. Quartal um 3,6 % und beliefen sich auf 4.297 (4.458) Mio. €; die gebuchten Bruttobeiträge sanken in diesem Zeitraum um 2,9 % auf 3.935 (4.053) Mio. €. Im Segment Leben/Gesundheit Deutschland sanken die Bruttobeiträge um 4,9 % auf 2.315 (2.434) Mio. €. Im Segment Schaden/Unfall Deutschland lagen sie mit 638 (648) Mio. € leicht unter Vorjahresniveau. Im Segment International stiegen sie leicht um 1,1 % auf 982 (971) Mio. €.
ERGO Vorstandsvorsitzender Torsten Oletzky kommentierte: „Unser Halbjahresergebnis ist sehr gut ausgefallen. Auch wenn sich das nicht einfach aufs Gesamtjahr hochrechnen lässt: Ich bin weiter zuversichtlich, dass wir unser Ergebnisziel für 2015 gut erreichen, wenn wir unsere strikt ertragsorientierte Geschäftspolitik konsequent fortsetzen.“
Munich Health: Ergebnis von 15 Mio. € im 2. Quartal
Das operative Ergebnis von Munich Health lag im 2. Quartal bei 22 (35) Mio. €; das Konzernergebnis betrug 15 (22) Mio. €. Von Januar bis Juni steuerte Munich Health ein Konzernergebnis von 38 (42) Mio. € bei.
Die Schaden-Kosten-Quote lag von April bis Juni bei 99,8 (98,8) %, im Halbjahr betrug sie 100,1 (99,3) %.
Die gebuchten Bruttobeiträge von Munich Health stiegen im 2. Quartal aufgrund positiver Wechselkurseinflüsse gegenüber dem Vorjahresquartal um 14,9 % auf 1.424 (1.239) Mio. €.
Kapitalanlagen: Kapitalanlageergebnis bei 2,5 Mrd. € im 2. Quartal
Der Bestand an Kapitalanlagen zu Marktwerten (ohne Kapitalanlagen mit Versicherungsbezug) war mit 236,2 (235,8) Mrd. € zum 30.6.2015 im Vergleich zum Jahresende 2014 nahezu unverändert.
Von April bis Juni 2015 stieg das Kapitalanlageergebnis der Gruppe (ohne Kapitalanlagen mit Versicherungsbezug) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,5 % auf 2,5 (2,4) Mrd. €. Wertveränderungen von Derivaten wirkten sich im 2. Quartal mit -133 Mio. € aus und damit deutlicher weniger negativ als im 1. Quartal 2015 (-706 Mio. €). Der Zinsanstieg im 2. Quartal wirkte sich negativ auf Zinsabsicherungsinstrumente aus, während kursbedingt aktienbezogene Derivate im Wert stiegen. Der Saldo von Veräußerungsgewinnen und -verlusten ohne Derivate betrug rund 810 Mio. €. Das Kapitalanlageergebnis entspricht insgesamt einer Rendite von 4,1 %.
Die Aktienquote fiel zum 30.6.2015 auf 4,0 % (31.12.2014: 4,3 %), einschließlich aktienbezogener Derivate. Der größte Teil der Kapitalanlagen zu Marktwerten lag mit rund 88 % weiterhin bei festverzinslichen Wertpapieren, Darlehen und kurzfristigen festverzinslichen Anlagen.
Vermögensverwalterin für die Gruppe ist die MEAG. Sie betreute zum 30.6.2015 neben den konzerneigenen Kapitalanlagen Spezial- und Publikumsfonds im Wert von 14,3 (13,9) Mrd. €.
Ausblick 2015: neues Konzernziel von mindestens 3 Mrd. € Gewinn
Im 1. Halbjahr ergaben sich in den einzelnen Berichtssegmenten Abweichungen von den erwarteten Ergebnissen, die sich auch im Jahresergebnis niederschlagen – so etwa wegen der naturgemäß auftretenden Schwankungen beim Großschadenanfall oder beim Kapitalanlageergebnis. Entsprechend passt Munich Re ihre Erwartungen im Vergleich zu den Angaben des im Mai 2015 veröffentlichten Quartalsberichts für 2015 wie folgt an:
In der Schaden- und Unfallrückversicherung strebt Munich Re 2015 nunmehr eine Schaden-Kosten-Quote von rund 96 % der verdienten Nettobeiträge an. Das Konzernergebnis in der Rückversicherung sollte 2015 bei mindestens 2,5 Mrd. € (bisher: mindestens 2 Mrd. €) liegen.
Für die Schaden- und Unfallerstversicherung der ERGO wird eine Schaden-Kosten-Quote von 95 % nach bisher 93 % (Deutschland) bzw. 99 % nach bisher 97 % (International) erwartet.
In der Lebensrückversicherung rechnet Munich Re inzwischen mit einem versicherungstechnischen Ergebnis von rund 300–350 Mio. €, nachdem der Geschäftsverlauf im 1. Halbjahr unter den Erwartungen lag. Für künftige Geschäftsjahre wird wieder ein versicherungstechnisches Ergebnis von etwa 400 Mio. € erwartet.
Munich Re rechnet jetzt mit einer Rendite auf Kapitalanlagen von rund 3,3 % (bisher: mindestens 3 %).
Vorbehaltlich des Großschadenverlaufs und der Gewinn- und Verlustauswirkungen gravierender Währungskurs- oder Kapitalmarktbewegungen, signifikanter Änderungen der steuerlichen Rahmenbedingungen und anderer Sondereffekte strebt Munich Re inzwischen ein Konzernergebnis von mindestens 3 Mrd. € an; damit würde die Gruppe ihre bisher als Ziel genannte Gewinnspanne von 2,5 bis 3,0 Mrd. € übertreffen.
Diese Medieninformation enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf derzeitigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung von Munich Re beruhen. Bekannte und unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächliche Entwicklung, insbesondere die Ergebnisse, die Finanzlage und die Geschäfte unserer Gesellschaft wesentlich von den hier gemachten zukunftsgerichteten Aussagen abweichen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, diese zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren oder sie an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.