Munich Re startet mit Quartalsgewinn von 979 Mio. € in das Geschäftsjahr 2013
07.05.2013
Die Gruppe
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Die ersten drei Monate 2013 verliefen für Munich Re konzernweit sehr erfreulich: So erzielte Munich Re im 1. Quartal 2013 ein Konzernergebnis von 979 Mio. € (Vorjahreszeitraum: 782 Mio. €). Für das gesamte laufende Jahr strebt Munich Re weiterhin einen Gewinn von annähernd 3 Mrd. € an.
Wie schon im Vorjahr lag die Belastung durch Großschäden im 1. Quartal unter dem langjährigen Durchschnitt. Finanzvorstand Jörg Schneider kommentierte das 1. Quartal 2013: „Zufallsbedingt gab es weniger Belastungen aus Großschäden, aber auch die operative Ertragskraft der Gruppe hat sich als robust erwiesen. Nach diesem guten Auftakt sind wir optimistisch, unser Jahresgewinnziel von annähernd 3 Mrd. € zu erreichen.“
Das Kapitalanlageergebnis war etwas niedriger als im Vorjahreszeitraum, unter anderem da die laufenden Zinserträge sanken und die Anlagen der Fonds für die fondsgebundene Lebensversicherung weniger stark als im Vorjahr an Wert zulegten.
Zusammenfassung der Zahlen der ersten drei Monate
Erstversicherung: Gutes Ergebnis von 127 Mio. €
Das operative Ergebnis für die ersten drei Monate 2013 lag bei 223 (257) Mio. €. Das Konzernergebnis betrug 127 (145) Mio. €. Die ERGO Versicherungsgruppe erreichte ein deutlich verbessertes Ergebnis in Höhe von 120 (97) Mio. €.
Die Schaden-Kosten-Quote lag mit 95,9 % der verdienten Nettobeiträge nur leicht über dem Vorjahreswert von 95,3 %. In der internationalen Schaden- und Unfallversicherung verbesserte sich die Schaden-Kosten-Quote auf 99,2 (101,3) %. Im deutschen Geschäft lag sie bei 93,9 (91,3) %.
Die gesamten Beitragseinnahmen über alle Sparten hinweg gingen im 1. Quartal 2013 um 2,2 % zurück und beliefen sich auf 4.908 (5.016) Mio. €; die gebuchten Bruttobeiträge sanken in den ersten drei Monaten um 1,2 % auf 4.643 (4.698) Mio. €. Ausschlaggebend für den Rückgang waren das geringere Einmalbeitragsgeschäft im Segment Leben und der Wegfall der Beiträge der 2012 verkauften südkoreanischen Gesellschaft ERGO Daum Direct.
Vorstandsvorsitzender Torsten Oletzky kommentierte: „Das gute Quartalsergebnis gibt uns Schwung für die vor uns liegenden Herausforderungen des Jahres: Die Einführung unseres neuen Lebensversicherungsprodukts Mitte des Jahres und die Umsetzung neuer Strukturen im Vertrieb.“
Rückversicherung: Sehr gutes Ergebnis von 827 Mio. €
Das Rückversicherungsgeschäft lieferte von Januar bis März sehr gute Ergebnisse: Das operative Ergebnis betrug 1.120 (906) Mio. €. Der Anteil des Geschäftsfelds Rückversicherung am Konzernergebnis belief sich auf 827 (634) Mio. €. Die Großschäden lagen deutlich unter dem erwarteten Niveau.
Die Beitragseinnahmen stiegen in den ersten drei Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,8 % auf 7,0 (6,8) Mrd. €. Bei unveränderten Wechselkursen wäre der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 % gewachsen. Im Segment Lebensrückversicherung sanken die gebuchten Bruttobeiträge in den ersten drei Monaten leicht um 1,2 % auf 2.569 (2.599) Mio. €.
Die Beiträge in der Schaden- und Unfallrückversicherung wuchsen trotz dämpfender Währungseinflüsse insgesamt um 3,6 % auf 4.398 (4.245) Mio. €. Positiv wirkten sich insbesondere Preiserhöhungen in den jüngst von großen Schäden betroffenen Segmenten aus, dazu zählen Naturkatastrophendeckungen sowie das Transportgeschäft. Auch steigende Beitragsvolumina in der US-Agroversicherung und bei den US-amerikanischen Erstversicherungs-Tochtergesellschaften American Modern und Hartford Steam Boiler Group trugen im 1. Quartal zum Umsatzwachstum bei.
In der Schaden- und Unfallrückversicherung lag die Schaden-Kosten-Quote im 1. Quartal bei 85,7 (94,6) % der verdienten Nettobeiträge. Die Schäden aus Naturkatastrophen machten rund 24 (41) Mio. € aus, die von Menschen verursachten Großschäden 81 (223) Mio. €, das sind nur 0,6 bzw. 2,0 % der verdienten Nettobeiträge. Überschwemmungen Ende Januar im australischen Queensland und ein Satellitenschaden verursachten für Munich Re jeweils Belastungen in Höhe eines mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrags. Da die Schadenreserven weiterhin spürbar über dem Niveau der gemeldeten Schäden liegen, wurden in moderatem Umfang Rückstellungen in Höhe von rund 100 Mio. € aufgelöst.
In der Erneuerungsrunde zum 1. April 2013 stand ein Vorjahresgeschäftsvolumen von ca. 1,0 Mrd. € zur Erneuerung an. 38 % davon betrafen die Märkte Japan und Korea, weitere 35 % stammten aus Nordamerika und von globalen Kunden. Mit etwas mehr als 40 % handelte es sich hierbei um einen hohen Anteil an Naturkatastrophen-Geschäft. Insgesamt bewegten sich die Preise auf hohem Niveau seitwärts. Dies trifft auch auf Japan zu, trotz erhöhten Kapazitätsangebots durch etablierte und neue Marktteilnehmer. In der Folge verringerte sich das Geschäftsvolumen leicht. Das Preisniveau, das etwas über die potenzielle Profitabilität des Geschäfts aussagt, blieb stabil.
Zum 1. Juli 2013 steht hauptsächlich Vertragsgeschäft im US-Markt, in Australien, Neuseeland und Lateinamerika mit einem Vorjahresgeschäftsvolumen von ca. 2,2 Mrd. € zur Erneuerung an. Mit ungefähr 30 % wird wieder ein hoher Anteil an Naturkatastrophendeckungen erneuert. Für das Naturkatastrophen-Geschäft in den USA erwartet Munich Re aufgrund wachsenden Angebots eine leichte Preiserosion. Im Übrigen rechnet Munich Re mit einem stabilen Preisniveau. Torsten Jeworrek, Vorstandsmitglied und verantwortlich für die Rückversicherungsaktivitäten von Munich Re, erklärte: „Wir werden wieder – wie immer – auf strikte Zeichnungsdisziplin achten.“
Munich Health: Ergebnis von 37 Mio. €
Das operative Ergebnis von Munich Health stieg auf 48 (32) Mio. €. Das Ergebnis von Munich Health war mit 37 (5) Mio. € positiv.
Die Bruttobeiträge blieben gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit 1.674 (1.680) Mio. € fast unverändert. In der Erstversicherung verzeichnete Munich Health einen leichten Beitragszuwachs auf insgesamt 532 (529) Mio. €, ein Plus von 0,6 %. In der Rückversicherung ist der geringe Rückgang um 0,8 % auf 1,1 (1,2) Mrd. € im Wesentlichen auf negative Wechselkurseffekte zurückzuführen. Bei unveränderten Wechselkursen wäre das Beitragsvolumen bei Munich Health insgesamt im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 % gestiegen.
Die Schaden-Kosten-Quote lag von Januar bis März bei 99,4 (99,5) %.
Bei der US-amerikanischen Erstversicherungsgesellschaft Windsor Health Group (WHG) kam es zu einem erneuten Verlust von 15 (19) Mio. €. Die bereits festgelegten umfangreichen Maßnahmen, mit denen die Ergebnissituation bei WHG verbessert werden soll, werden sehr konzentriert umgesetzt. Im übrigen Erstversicherungsgeschäft von Munich Health verlief die Entwicklung positiv.
Kapitalanlagen: Kapitalanlageergebnis bei 2,0 Mrd. €
Der Bestand an Kapitalanlagen stieg zum 31.3.2013 vor allem wegen Neuinvestitionen in Kapitalanlagen aufgrund des größeren Geschäftsvolumens und Marktwertveränderungen der nicht festverzinslichen Wertpapiere um 2,4 Mrd. € oder 1,1 % auf 216,2 Mrd. € (zu Marktwerten: 226,8 Mrd. €). Die nicht bilanzierten unrealisierten Bewertungsreserven gingen seit Jahresbeginn von 10,7 Mrd. € auf 10,6 Mrd. € zurück. Zwischen den Wertpapierklassen kam es seit dem Jahresende 2012 nur zu geringen Verschiebungen. Der größte Teil der Kapitalanlagen zu Marktwerten lag mit rund 86 % weiterhin bei festverzinslichen Wertpapieren, Darlehen und kurzfristigen festverzinslichen Anlagen. Auf Aktien entfielen 4,0 % (31.12.2012: 3,7 %), nach Absicherungsmaßnahmen 3,9 % (31.12.2012: 3,4 %), auf Grundbesitz 2,3 % (31.12.2012: 2,4 %).
Von Januar bis März 2013 sank das Kapitalanlageergebnis der Gruppe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10,6 % auf 2,0 (2,2) Mrd. €. Das Ergebnis entspricht annualisiert einer Rendite von 3,6 %.
Im Ergebnis aus Zu- und Abschreibungen verzeichnete Munich Re per saldo mit 103 (179) Mio. € Abschreibungen, vor allem auf Zinsderivate und Swaptions, da diese aufgrund des leicht gestiegenen Zinsniveaus an Marktwert verloren. Das Ergebnis aus dem Abgang von Kapitalanlagen, die bei Aktien und Festverzinslichen anfielen, lag bei 446 (461) Mio. €, wobei die Abgangsgewinne fast vollständig in den Erstversicherungsunternehmen erzielt wurden. In der Rückversicherung nahm Munich Re bewusst kaum Umschichtungen vor, um die Bewertungsreserven zu schonen und die Wiederanlage zu niedrigeren Zinsen auf die unvermeidbaren Fälligkeiten auslaufender Wertpapiere zu beschränken.
Vermögensverwalterin für die Gruppe ist die MEAG. Sie betreute zum 31.3.2013 neben den konzerneigenen Kapitalanlagen Spezial- und Publikumsfonds im Wert von 12,0 (11,5) Mrd. €.
Ausblick 2013: Weiterhin Ergebnis von annähernd 3 Mrd. € als Zielmarke
Die Erwartungen für 2013 haben sich gegenüber den Angaben im Mitte März veröffentlichten Geschäftsbericht 2012 kaum verändert. Unter der Annahme konstanter Wechselkurse rechnet die Gruppe für das Geschäftsjahr 2013 unverändert mit gebuchten Bruttobeiträgen zwischen 50 und 52 Mrd. €. Im Rückversicherungssegment werden Bruttobeiträge von rund 27 Mrd. € erwartet, für die Erstversicherung etwas unter 17 Mrd. €. Die gesamten Beitragseinnahmen in der Erstversicherung (inkl. Sparbeiträgen aus fondsgebundenen Lebensversicherungen und Kapitalisierungsprodukten) sollten bei etwas unter 18,5 Mrd. € liegen. Für Munich Health werden etwas über 6,5 Mrd. € gebuchte Bruttobeiträge erwartet.
In der Schaden- und Unfallrückversicherung strebt Munich Re eine Schaden-Kosten-Quote von rund 94 % der verdienten Nettobeiträge an, einschließlich der Abwicklung von Rückstellungen für Schäden aus früheren Anfalljahren. Wenn der Großschadenanfall im weiteren Jahresverlauf im erwarteten Rahmen bleibt, wird diese Zielmarke voraussichtlich unterboten werden. In der Schaden- und Unfallerstversicherung sollte 2013 die Schaden-Kosten-Quote bei rund 95 % liegen. Bei Munich Health wird eine Schaden-Kosten-Quote von rund 100 % erwartet.
2013 erwartet Munich Re weiterhin keine schnelle und deutliche Steigerung der Kapitalmarktzinsen und damit vergleichsweise niedrige laufende Erträge aus den Kapitalanlagen. Insgesamt rechnet Munich Re mit einer Rendite auf die Kapitalanlagen von rund 3,3 %. Die in den ersten drei Monaten erzielte Rendite von 3,6 % lässt sich nicht auf das gesamte Jahr hochrechnen, da Munich Re für die Folgequartale geringere Gewinne aus der Veräußerung von Kapitalanlagen erwartet.
Das Konzernergebnis in der Rückversicherung sollte 2013 zwischen 2,3 und 2,5 Mrd. € liegen. Für die Erstversicherung erwartet Munich Re für 2013 ein Konzernergebnis zwischen 400 und 500 Mio. €, für den ERGO Teilkonzern einen Betrag zwischen 350 und 450 Mio. €. Die Differenz zwischen beiden Zahlen ist hauptsächlich auf konzerninterne Geschäfte zwischen Erst- und Rückversicherung zurückzuführen. Im Geschäftsfeld Munich Health kann aufgrund der schwierigen Situation bei der WHG für 2013 ein erneuter Verlust derzeit noch nicht ausgeschlossen werden.
Bei einem durchschnittlichen Schadenverlauf rechnet Munich Re für 2013 mit einem versicherungstechnischen Ergebnis auf dem Niveau von 2012. Vorbehaltlich des tatsächlichem Großschadenverlaufs und der Gewinn- und Verlustauswirkungen von gravierenden Währungskurs- oder Kapitalmarktbewegungen, signifikanter Änderungen der steuerlichen Rahmenbedingungen und anderer Sondereffekte strebt Munich Re weiterhin ein Konzernergebnis von annähernd 3 Mrd. € an.
Finanzvorstand Schneider erklärte: „Man darf das Ergebnis von fast 1 Mrd. € im 1. Quartal nicht einfach auf zwölf Monate hochrechnen. Aber mit diesem starken Jahresauftakt haben wir schon einen erfreulich großen Schritt zu unserem Ergebnisziel zurückgelegt. Im Übrigen sehen wir weiterhin profitable Wachstumsmöglichkeiten, gerade in Märkten wie Asien-Pazifik, für die wir gut aufgestellt sind.“
Diese Medieninformation enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf derzeitigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung von Munich Re beruhen. Bekannte und unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächliche Entwicklung, insbesondere die Ergebnisse, die Finanzlage und die Geschäfte unserer Gesellschaft wesentlich von den hier gemachten zukunftsgerichteten Aussagen abweichen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, diese zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren oder sie an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.