Munich Re erzielt 2012 Gewinn von 3,2 Mrd. € und erhöht die Dividende auf 7,00 €
05.02.2013
Die Gruppe
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Munich Re hat das Jahr 2012 nach vorläufigen Berechnungen mit einem Gewinn von 3,2 Mrd. € (Vorjahr: 0,71 Mrd. €) abgeschlossen. Im 4. Quartal 2012 betrug der Gewinn 0,48 (0,63) Mrd. €. Am Erfolg des vergangenen Geschäftsjahres sollen die Aktionäre über eine höhere Dividende teilhaben: Vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats und der Hauptversammlung soll die Dividende auf 7,00 (6,25) € pro Aktie steigen.
Finanzvorstand Jörg Schneider erklärte zu den vorläufigen Zahlen: „Basis für diesen sehr erfreulichen Gewinn ist unser konsequentes Risikomanagement, die disziplinierte Zeichnungspolitik und die Realisierung profitabler Geschäftschancen. Unser Kerngeschäft in der Erst- und Rückversicherung ist gesund, die Schadenbelastung aus Großschäden war leicht unterdurchschnittlich. Dazu kam ein gutes Ergebnis aus Kapitalanlagen. 2012 hat uns also vorangebracht und wir konnten unsere Kapitalausstattung weiter stärken.“ Schneider weiter: „Am Erfolg sollen auch unsere Aktionäre teilhaben. Die kräftig erhöhte Dividende von 7,00 € pro Aktie ist ein weiterer Beleg für unsere nachhaltig attraktive und verlässliche Ausschüttungspolitik.“ Nur das kleinste Geschäftsfeld Munich Health blieb durch Verluste im US-Erstversicherungsgeschäft bei Windsor Health Group (WHG) und dadurch bedingte Wertberichtigungen unter den Erwartungen.
Die Gruppe erzielte 2012 ein operatives Ergebnis von 5,4 (1,2) Mrd. €. Das Eigenkapital nahm – vor allem durch den hohen Jahresüberschuss – um rund 4,1 Mrd. € auf 27,4 Mrd. € (31.12.2011: 23,3 Mrd. €) zu. Erfreulich entwickelte sich die risikoadjustierte Eigenkapitalrendite (Return on Risk adjusted Capital, RoRaC) als zentrale Zielgröße für den gesamten Konzern. Sie lag bei 13,2 (3,2) %, die Rendite auf das gesamte Eigenkapital (RoE) bei 12,6 (3,3) %. Die gebuchten Bruttobeiträge der Gruppe stiegen im Geschäftsjahr 2012 deutlich um über 5 % auf 52,0 (49,5) Mrd. €.
Der Bestand an Kapitalanlagen zum 31.12.2012 erhöhte sich im Vergleich zum Jahresende 2011 auf 213,8 (201,7) Mrd. € (zu Marktwerten: 224,5 Mrd. €). Das Kapitalanlageergebnis der Gruppe stieg deutlich um 24,9 % auf 8,4 (6,8) Mrd. €. Das Ergebnis entspricht einer Rendite von 3,9 %, bezogen auf den durchschnittlichen Marktwert des Portfolios.
In der Erstversicherung erzielte Munich Re nach vorläufigen Zahlen einen Gewinn von 0,25 (0,16) Mrd. €. Dass im 4. Quartal 2012 ein Verlust von 0,09 (0,07) Mrd. € zu verzeichnen war, liegt an den in diesem Quartal verbuchten Restrukturierungsaufwendungen für die Neuordnung des Vertriebs bei ERGO; sie haben das Ergebnis mit rund 130 Mio. € belastet. Das operative Ergebnis stieg um 54,3 % auf 0,9 Mrd. €. Die gebuchten Bruttobeiträge gingen 2012 um 2,1 % auf 17,1 (17,4) Mrd. € zurück. Die Schaden-Kosten-Quote in der Schaden- und Unfallerstversicherung betrug im Gesamtjahr 98,7 (99,1) %, im internationalen Geschäft verbesserte sie sich deutlich. Im deutschen Geschäft wurde sie unter anderem beeinflusst durch einige zufallsbedingte Großschäden, bei denen die konzerninterne Rückversicherung in der Segmentdarstellung heraus konsolidiert wird. Im 4. Quartal betrug die Schaden-Kosten-Quote 104,0 (101,5) %.
Die ERGO Versicherungsgruppe erzielte in ihrem Konzernabschluss nach vorläufigen Zahlen einen Gewinn von 0,29 (0,35) Mrd. €. Ohne die Belastung aus den Restrukturierungsaufwendungen hätte ERGO ihr angestrebtes Jahresziel von rund 400 Mio. € erreicht.
Das Segment Rückversicherung steuerte zum Konzernergebnis 3,1 (0,5) Mrd. € bei. Das operative Ergebnis stieg um 3,9 Mrd. € auf 4,3 Mrd. €. Die Beitragseinnahmen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um über 8 % auf 28,2 (26,0) Mrd. €, 6,8 %Punkte entfallen auf Währungseffekte. In der Schaden- und Unfallrückversicherung lag die Schaden-Kosten-Quote über das gesamte Jahr bei 91,0 (113,8) % der verdienten Nettobeiträge, im 4. Quartal betrug sie 83,2 (101,8) %. Aus der üblichen Überprüfung der Rückstellungen ergibt sich bei der Schaden-Kosten-Quote im Gesamtjahr eine Reduzierung der Rückstellungen für Schäden aus früheren Jahren im Umfang von rund 0,90 Mrd. € (4. Quartal: 0,60 Mrd. €), dies entspricht rund 5,5 %-Punkten. Diese Entwicklung betraf vor allem die Jahre 2005 bis 2009 und die Sparten Sach, Transport und Luftfahrt. Über das Jahr betrachtet hat sich das Sicherheitsniveau der Rückstellungen trotzdem leicht erhöht.
Die Schäden aus Naturkatastrophen machten im Gesamtjahr rund 1,3 (4,5) Mrd. € aus; die von Menschen verursachten 0,5 Mrd. €. Das größte Schadenereignis des Jahres war Wirbelsturm Sandy: Er verursachte ohne Berücksichtigung der staatlichen Überschwemmungsdeckungen versicherte Schäden in einer Größenordnung von 25 Mrd. US$ und belastete Munich Re mit etwa 800 Mio. € vor Steuern.
Die Geschäftsaktivitäten im internationalen Gesundheitsmarkt, gebündelt unter der Marke Munich Health, verzeichneten 2012 einen Verlust von 0,09 (Vorjahresgewinn: 0,04) Mrd. €. Das operative Ergebnis fiel um 32,1 % auf 0,11 Mrd. €. Ausschlaggebend für den Jahresfehlbetrag im Vergleich zum Vorjahr waren Verluste im US-amerikanischen Medicare-Geschäft bei der Windsor Health Group (WHG) in Höhe von 86 Mio. € sowie dadurch ausgelöste Belastungen durch Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte mehrerer Unternehmen von Munich Health in Höhe von 166 Mio. €. Inzwischen hat Munich Health umfangreiche und tiefgreifende Maßnahmen bei WHG eingeleitet, um die Ergebnissituation deutlich zu verbessern. Aufgrund der schwierigen Situation bei WHG kann für 2013 ein erneuter Verlust für Munich Health jedoch derzeit nicht ausgeschlossen werden. Dieser sollte aber wesentlich geringer ausfallen. Die Beitragseinnahmen von Munich Health stiegen 2012 gegenüber dem Vorjahr deutlich um über 12 % auf 6,7 (6,0) Mrd. €. Die Schaden-Kosten-Quote lag 2012 bei 100,2 (99,5) %. Ohne Berücksichtigung von WHG entwickelte sich das Geschäft von Munich Health sehr positiv.
Erneuerung der Rückversicherungsverträge im Schaden- und Unfallsegment zum 1. Januar 2013
Trotz eines anhaltend wettbewerbsintensiven Umfelds ist Munich Re mit dem Ergebnis der Erneuerung zufrieden. Insgesamt blieben Preise und Bedingungen weitgehend stabil.
Torsten Jeworrek, Vorstandsmitglied und verantwortlich für die Rückversicherungsaktivitäten von Munich Re, erklärte: „Die Nachfrage nach Rückversicherungsschutz bleibt relativ konstant, Kapazität ist ausreichend vorhanden. In dem weiterhin herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld ist eine konsequente Zeichnungspolitik sowie ein aktives Zyklus- und Portfoliomanagement für die Profitabilität unseres Portfolios zwingend.“
Zum 1. Januar 2013 stand etwas mehr als die Hälfte des Nicht-Leben-Rückversicherungsgeschäfts zur Erneuerung an. Das entspricht einem Prämienvolumen von rund 9,2 Mrd. €. Davon wurden 10 % (916 Mio. €) nicht erneuert, da die Renditeanforderungen nicht mehr erfüllt wurden. Demgegenüber wurde Neugeschäft mit einem Volumen von rund 880 Mio. € gezeichnet. Insgesamt verringerte sich das Geschäftsvolumen, das zum 1. Januar gezeichnet wurde, geringfügig um 1,5 % auf gut 9 Mrd. €. Das Preisniveau, das etwas über die potenzielle Profitabilität des Geschäfts aussagt, konnte leicht um 0,5 % gesteigert werden.
„Auch in den noch anstehenden Erneuerungsrunden 2013 werden wir unseren Kunden maßgebliche Kapazität zur Verfügung stellen, wenn diesem Angebot angemessene Ertragschancen gegenüberstehen. Vor allem wenn nicht nur standardisierte Kapazität benötigt wird, sondern Knowhow und maßgeschneiderte Lösungen nachgefragt werden, wird der Mehrwert von Munich Re für unsere Kunden sichtbar“, betonte Jeworrek.
Die nächsten Erneuerungsrunden zum 1. April 2013 (vor allem Japan und Korea) sowie zum 1. Juli 2013 (vor allem Teile des US-Markts sowie Australien und Lateinamerika) werden stärker durch das Naturkatastrophengeschäft geprägt als die Januar-Erneuerung. Munich Re erwartet, dass sich der Trend zu vorwiegend stabilen Preisen und Bedingungen fortsetzt, wenn keine außerordentlichen Schadenereignisse eintreten.
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