Munich Re erzielt 1,2 Mrd. € Gewinn im 1. Halbjahr 2010
04.08.2010
Die Gruppe
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Im 2. Quartal 2010 erreichte Munich Re ein Konzernergebnis von 709 Mio. € (Vorjahreszeitraum: 697 Mio. €). Zu dem erneut hohen Gewinn trug im 1. Halbjahr besonders das sehr erfreuliche Kapitalanlageergebnis von 5,1 Mrd. € bei. Am Ergebnisziel von über 2 Mrd. € Gewinn für 2010 hält Munich Re fest. In der Erstversicherung startete in Deutschland die Werbeoffensive für die Marke ERGO.
Vorstandsvorsitzender Nikolaus von Bomhard zum Ergebnis des 1. Halbjahres, das geprägt war von außergewöhnlich hohen Belastungen aus Großschäden: „Während das versicherungstechnische Ergebnis auch im 2. Quartal durch Großschäden spürbar belastet wurde, konnten wir aus den Kapitalanlagen einen sehr erfreulichen Gewinn verzeichnen.“ Das Ergebnis aus Kapitalanlagen lag im 1. Halbjahr mit 5,1 Mrd. € deutlich (+42,8 %) über dem Vorjahreszeitraum.
Neben der Schaden- und Ergebnissituation kommentierte von Bomhard vor allem den Start der Werbeoffensive der ERGO: „Verbraucher beschaffen sich ihre Informationen heute auf sehr unterschiedlichen Wegen und entscheiden anhand vielfältiger Kriterien. In diesem Umfeld sind eine Beziehung zum Kunden auf Augenhöhe und das Verständnis für seine Bedürfnisse auch in der Assekuranz von großer Bedeutung. Gerade deshalb ist die Neuausrichtung der Marke ERGO jetzt so entscheidend.“
Für das Gesamtjahr 2010 bekräftigte von Bomhard das bisherige Ziel: „Wir wollen 2010 einen Gewinn von über 2 Mrd. € erwirtschaften – das bleibt ambitioniert, ist aber zu schaffen.“
Zusammenfassung der Zahlen der ersten sechs Monate
Erstversicherung: ERGO startet die Werbeoffensive für ihre Marke
Das operative Ergebnis für die ersten sechs Monate 2010 stieg im Vergleich zum Vorjahr stark an auf gute 627 (276) Mio. €; davon 376 Mio. € im 2. Quartal. Wegen einer Abschreibung auf Geschäfts- oder Firmenwerte der türkischen Tochterunternehmen erhöhte sich der Jahresüberschuss weniger deutlich: Das Konzernergebnis vor Eliminierung segmentübergreifender konzerninterner Geschäftsvorfälle betrug 293 (1) Mio. €.; davon 128 Mio. € im 2. Quartal. Die ERGO Versicherungsgruppe erreichte ein zufriedenstellendes Konzernergebnis in Höhe von 164 (-19) Mio. €.
ERGO-Vorstandsvorsitzender Torsten Oletzky kommentierte: „Mit dem 2. Quartal von ERGO bin ich sehr zufrieden. Die Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte unserer türkischen Tochtergesellschaft ERGO SIGORTA in Höhe von 109 Mio. € waren in diesem Kontext gut verkraftbar.“ ERGO trägt damit einem verschärften regulatorischen Umfeld im Hinblick auf die Dotierung der Schadenrückstellungen sowie der schwierigen Ertragssituation des türkischen Kraftfahrtversicherungsmarktes Rechnung. Ohne diese Abschreibung wäre die positive Entwicklung auch im Konzernergebnis noch deutlicher ausgefallen.
Die Schaden-Kosten-Quote im Segment Schaden- und Unfallversicherung (inkl. Rechtsschutz) betrug im 1. Halbjahr 96,6 (94,7) %. Naturereignisse wie der Sturm Xynthia, Überschwemmungen und der lange und strenge Winter – insbesondere auch außerhalb Deutschlands – führten zu dem Anstieg. Im 2. Quartal lag die Schaden-Kosten-Quote mit 94,5 (93,3) % auf einem guten Niveau.
Die gesamten Beitragseinnahmen über alle Sparten wiesen von Januar bis Juni ein Plus von 7,6 % aus und beliefen sich auf 9,9 (9,2) Mrd. €; davon 4,8 (4,4) Mrd. € von April bis Juni.
Im Segment Leben stiegen die gesamten Beitragseinnahmen seit Januar deutlich um 9 % auf 4,2 (3,8) Mrd. €; davon entfielen 2,2 Mrd. € auf April bis Juni. Im internationalen Geschäft kletterten die Beiträge im 1. Halbjahr um 12,2 % auf 1,1 (0,9) Mrd. €. Die gesamten Beitragseinnahmen im Inland beliefen sich auf 3,1 (2,9) Mrd. €; ein Plus von 7,9 %. Das deutsche Neugeschäft lag dank der positiven Entwicklung des Einmalbeitragsgeschäfts um 35,4 % über dem Vorjahreszeitraum. Hier konnten vor allem bei klassischen Rentenversicherungen zweistellige Zuwachsraten verbucht werden. Das Jahresbeitragsäquivalent (Annual Premium Equivalent, APE; entspricht dem laufenden Beitrag zuzüglich 10 % der Einmalbeiträge) lag – bezogen auf das deutsche Neugeschäft – bei 245 (224) Mio. € und damit mit 9,4 % über dem Vorjahr.
Im Erstversicherungssegment Gesundheit nahmen die Beitragseinnahmen in den ersten sechs Monaten 2010 um 5,6 % auf 2,8 (2,6) Mrd. € zu; davon 1,3 Mrd. € im 2. Quartal. Die Steigerung im 2. Quartal betrug ebenfalls 5,6 %. Neben notwendigen Beitragsanpassungen zum Jahresbeginn machte sich auch der Abschluss eines Großvertrags positiv bemerkbar.
Im Segment Schaden- und Unfallversicherung erzielte ERGO in den ersten sechs Monaten 2010 Beitragseinnahmen von 3,0 (2,8) Mrd. €; davon von April bis Juni 1,3 Mrd. €. Das internationale Geschäft legte um 17,0 % auf 1,2 (1,0) Mrd. € deutlich zu, auch wegen günstiger Wechselkursentwicklungen. Das Inlandsgeschäft wuchs ebenfalls: Seit Jahresbeginn erreichten die Beiträge hier 1,82 (1,78) Mrd. €, ein Plus von 2,2 %. Insbesondere im Gewerbe-/Industriegeschäft konnte ERGO die Beitragseinnahmen steigern.
Zur im Juli gestarteten bundesweiten Werbekampagne sagte Oletzky: „Die Kampagne mit dem Titel ‚Versichern heißt verstehen’ formuliert unseren Anspruch einer neuen Qualität der Kundenansprache und -betreuung – offen und direkt. Dass wir soviel Zuspruch seit Kampagnenstart erhalten haben – von Kunden, Vermittlern und Mitarbeitern – zeigt uns, dass dies der richtige Weg ist.“
Rückversicherung: Halbjahresgewinn von 1.057 Mio. € trotz hoher Schadensbelastung
Das Rückversicherungsgeschäft wurde im 1. Halbjahr 2010 von hohen Belastungen aus Großschäden geprägt. Das operative Ergebnis sank auf 1,7 (2,0) Mrd. €, davon entfielen 1,1 Mrd. € auf das 2. Quartal. Die Rückversicherung trug zum Gesamtgewinn der Gruppe 1.057 (1.309) Mio. € bei; davon 633 (631) Mio. € im 2. Quartal.
Im 1. Halbjahr lag die Schaden-Kosten-Quote bei 106,4 (97,9) % der verdienten Nettobeiträge; für April bis Ende Juni betrug sie 103,8 (98,4) %. Davon entfielen im 2. Quartal 5,4 (1,5) Prozentpunkte auf Naturkatastrophen, im 1. Halbjahr waren es 12,8 (3,5) Prozentpunkte. Die Belastung aus Naturkatastrophen übertraf in der 1. Jahreshälfte 2010 den Vergleichszeitraum damit deutlich: Von der ursprünglich erwarteten Jahresschadenquote aus Naturkatastrophen in Höhe von 6,5 % fielen rund 6 Prozentpunkte bereits im 1. Halbjahr an, in Summe rund 900 (243) Mio. €. Angesichts der hohen Versicherungsdichte im Gewerbe- und Industriegeschäft überrascht es nicht, dass das verheerende Erdbeben in Chile vom 27. Februar auch zum größten Einzelschaden im 1. Halbjahr führte. Munich Re rechnet mit einer Gesamtbelastung aus diesem Erdbeben von knapp 1 Mrd. US$, nach Retrozessionen und vor Steuern, was rund 10 Prozentpunkten der Schadenquote entspricht. Gemessen an der Belastung von Munich Re ist das Erdbeben der drittgrößte Schaden in der Firmengeschichte nach dem Anschlag auf das World Trade Center (2001) und dem Wirbelsturm Katrina (2005).
Am 20. April explodierte die Ölbohrplattform „Deepwater Horizon“ im Golf von Mexiko und verursachte den Tod von 11 Menschen, einen hohen Sachschaden und eine Umweltkatastrophe. Das Unglück entwickelt sich zudem zu einem der teuersten Schadensfälle im Offshore-Energy-Bereich. Für Munich Re ist es das größte Schadenereignis im 2. Quartal: Derzeit wird mit einer Belastung im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich gerechnet. Dabei ist der auf Munich Re entfallende Sachschaden durch den Untergang der Ölplattform mit rund 60 Mio. € vergleichsweise klar bezifferbar. Demgegenüber ist die Höhe der erwarteten Haftpflichtschäden bislang nicht verlässlich absehbar, denn noch sind Fragen zur Verursachung des Unglücks zu klären – nicht nur aufgrund der vielen Beteiligten ein komplexer Prozess. Munich Re hat dafür ausreichend Vorsorge getroffen. Torsten Jeworrek, Vorstandsmitglied und verantwortlich für die Rückversicherungsaktivitäten von Munich Re, betonte: „So schmerzhaft die Folgen von ‚Deepwater Horizon‘ sind, so wichtig ist es jetzt, zu einer Neubewertung der Frage angemessener Versicherungsdeckungen und Selbstbehalte bei technischen Großprojekten sowie von Haftpflichtrisiken im Rahmen solcher Großprojekte zu kommen. Daraus sollten sich auch positive Effekte auf die künftige Preisentwicklung ergeben.“
Die Beitragseinnahmen stiegen in den ersten sechs Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6,0 % auf 11,6 (10,9) Mrd. €; davon 5,6 (5,5) Mrd. € im 2. Quartal. Währungsbereinigt wäre der Umsatz in den ersten sechs Monaten um 1,5 % gewachsen. Positiv auf das Beitragsvolumen wirkt sich weiter die in 2009 zugekaufte US-Tochter Hartford Steam Boiler aus: Sie erzielte im 1. Halbjahr Beiträge von 329 Mio. €. Auch durch den Abschluss großvolumiger Quotenverträge erhöhten sich im Rückversicherungssegment Leben die gebuchten Bruttobeiträge im 1. Halbjahr um 26,0 % auf 3,9 (3,1) Mrd. €.
Zum 1. Juli 2010 wurde in Teilen des US-Markts, Australien und Lateinamerika Geschäft mit einem Volumen von knapp 1,7 Mrd. € erneuert. Das sind rund 16 % des gesamten zu erneuernden Vertragsgeschäfts von Munich Re. In dieser Erneuerung setzte sich die Seitwärtsbewegung der Märkte fort: Im erneuerten Portefeuille von Munich Re blieb das Preisniveau (-0,1 %) stabil. Eine Ausnahme bildeten die Märkte mit aktuellen Großschäden. Insgesamt stieg das Volumen des erneuerten Geschäfts im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 % (ca. 46 Mio. €) auf rund 1,7 Mrd. €. Torsten Jeworrek zog ein vorläufiges Fazit für die Erneuerungsrunden 2010: „Dank unserer Kapitalstärke und unseres Know-hows konnten wir in den nicht einfachen Verhandlungen dieses Jahres ein beachtliches Ergebnis erzielen: Es ist uns gelungen, die Profitabilität unseres Portfolios auf nahezu unverändertem Niveau zu halten.“
Munich Health: Beiträge steigen auf 2,6 Mrd. €
Ab diesem Jahr weist Munich Re das Geschäftsfeld Munich Health erstmals als eigenständiges Segment nach IFRS 8 aus. Munich Health bündelt das globale Gesundheits-Know-how aus Erst- und Rückversicherung sowie den damit verbundenen Serviceleistungen. Das Geschäft von Munich Health wurde bisher in den Segmenten Rückversicherung Leben/Gesundheit und Erstversicherung Gesundheit ausgewiesen. Die Werte des Vorjahres wurden entsprechend angepasst.
Munich Health konnte ein konstantes operatives Ergebnis von 60 (56) Mio. € (+7,1 %) erwirtschaften. Zum Gesamtergebnis der Gruppe trug Munich Health 16 (-8) Mio. € bei; davon entfielen 27 Mio. € auf das 2. Quartal. Munich Health befindet sich in einer ein- bis zweijährigen Konsolidierungsphase, um die Profitabilität der bestehenden Aktivitäten zu steigern und weiter organisch zu wachsen.
Die Schaden-Kosten-Quote für den Zeitraum Januar bis Juni 2010 lag bei 100,4 (98,7) %; von April bis Juni waren es 99,5 (97,8) %. Diese Kennzahl bezieht sich nur auf das kurzfristige Krankenversicherungsgeschäft und nicht auf das nach Art der Lebensversicherung betriebene Geschäft.
Die Beitragseinnahmen kletterten im 1. Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum sehr deutlich um 40,3 % auf 2.555 (1.821) Mio. €; davon entfielen 1.303 (1.052) Mio. € auf das 2. Quartal. Im internationalen Krankenerstversicherungsgeschäft wurde ein Zuwachs um 6,4 % auf 965 (907) Mio. € verzeichnet, wobei insbesondere in Spanien und Belgien die Beiträge stiegen. Bei Sterling Life ergab sich eine rückläufige Beitragsentwicklung, da die regulatorischen Rahmenbedingungen im für Sterling Life wichtigen Senioren-Segment verschärft wurden. Das Beitragsplus in der Rückversicherung auf 1.590 (914) Mio. € ist im Wesentlichen auf den Abschluss großvolumiger Quotenverträge zurückzuführen, die Kunden in Folge der Finanzkrise zur Kapitalentlastung nutzen. Bei unveränderten Wechselkursen wäre das Beitragsvolumen im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres um 31,9 % gestiegen.
Kapitalanlagen: Ergebnis von 5,1 Mrd. € deutlich über Vorjahresergebnis
Der Bestand an Kapitalanlagen zum 30.6.2010 erhöhte sich vor allem wegen Wechselkurseffekten und des Rückgangs der risikofreien Zinsen im Vergleich zum Jahresende 2009 um 10,3 Mrd. € bzw. 5,6 % auf 192,5 Mrd. €.
Von Januar bis Juni 2010 stieg das Kapitalanlageergebnis der Gruppe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich um 42,8 % auf 5,1 (3,6) Mrd. €. Das Ergebnis entspricht annualisiert einer Rendite von 5,3 %, bezogen auf den durchschnittlichen Marktwert des Portfolios. Die Aktienquote lag zuletzt bei 2,5 % (31.12.2009: 2,8 %), gemessen an den Kapitalanlagen zu Marktwerten unter Berücksichtigung der Absicherungsinstrumente. Der Schwerpunkt des Portfolios liegt weiterhin auf festverzinslichen Anlagen: Insgesamt 163 Mrd. € sind in festverzinsliche Wertpapiere und Darlehen investiert. Bezogen auf diesen Bestand einschließlich der kurzfristigen Anlagemittel sind etwas über 46 % Staatsanleihen oder ähnliche Instrumente mit Haftungen öffentlicher Institutionen. Davon entfallen rund 33 % auf deutsche und 16 % auf US-amerikanische Emittenten sowie 14 % auf die Länder Griechenland, Portugal, Irland, Spanien und Italien.
Der gesamte Saldo der Zu- und Abschreibungen sowie der Abgangsgewinne und -verluste aus den Kapitalanlagen belief sich im 1. Halbjahr 2010 auf sehr erfreuliche 1.351 (-28) Mio. €. Hier kam der Gruppe ihr konservatives, aber dennoch aktives Anlagemanagement zugute. Die hohen Ergebnisbeiträge resultieren aus Gewinnen aus behutsamen Umschichtungen des Portfolios, hier insbesondere aus dem Verkauf von Aktien, Staats- und Unternehmensanleihen sowie dem Verkauf und der Neubewertung von derivativen Finanzinstrumenten. Finanzvorstand Jörg Schneider zeigte sich sehr zufrieden: „Die Kapitalanlageergebnisse im 1. Halbjahr übertreffen unsere bisherigen Erwartungen bei weitem. Unser gutes Asset-Liability-Management in den Versicherungsunternehmen der Gruppe und unsere Anlagekollegen bei der MEAG beweisen, dass man auch in dem schwierigen Niedrigzinsumfeld mit überschaubaren Risiken ein sehr gutes Kapitalanlageergebnis erwirtschaften kann.“ Vermögensverwalterin für die Gruppe ist die MEAG MUNICH ERGO AssetManagement GmbH. Sie betreute zum 30.6.2010 neben den konzern-eigenen Kapitalanlagen Spezial- und Publikumsfonds im Wert von 8,1 (7,9) Mrd. €.
Ausblick 2010: Weiterhin Ergebnis von über 2 Mrd. € angestrebt
Wenn die Wechselkurse konstant bleiben und sich die konjunkturbedingten Prämieneinbußen der Erstversicherer sowie deren Auswirkung auf die Rückversicherungsdeckungen in Grenzen halten oder durch Zusatzgeschäft kompensiert werden können, rechnet die Gruppe im Rückversicherungssegment jetzt mit Bruttobeiträgen zwischen 23 und 24 Mrd. € (bislang erwartet: 22-23 Mrd. €). Für die Erstversicherung (ohne die Krankenerstversicherung außerhalb Deutschlands, die Teil des Geschäftsfelds Munich Health ist) werden gebuchte Bruttobeiträge zwischen 17 und 18 Mrd. € erwartet. Die gesamten Beitragseinnahmen in der Erstversicherung (inkl. Sparbeiträgen aus fondsgebundenen Lebensversicherungen und Kapitalisierungsprodukten) sollen bei rund 19 Mrd. € liegen. Für Munich Health werden inzwischen rund 5 Mrd. € (bislang erwartet: 4,5 Mrd. €) erwartet. Insgesamt erwartet Munich Re nun für das laufende Geschäftsjahr 2010 – unter den beschriebenen Voraussetzungen – in der Erst- und Rückversicherung sowie bei Munich Health gebuchte Bruttobeiträge zwischen 44 und 46 Mrd. € (bislang erwartet: 43-45 Mrd. €) (konsolidierter Gesamtumsatz).
In der Schaden- und Unfallrückversicherung rechnet Munich Re über den Marktzyklus hinweg mit einer Schaden-Kosten-Quote von ca. 97 % der verdienten Nettobeiträge, die in 2010 wegen des Erdbebens in Chile, den Folgen des Desasters von Deepwater Horizon und der Häufung weiterer Großschäden jedoch deutlich überschritten werden dürfte. Zudem hat die Wirbelsturmsaison begonnen und dauert noch bis Ende November. Die Geowissenschaftler von Munich Re rechnen für 2010 mit einer tendenziell höheren Wirbelsturmwahrscheinlichkeit, da es dieses Jahr keinen sogenannten „El-Nino-Effekt“ geben wird und die Oberflächentemperaturen des Wassers im Atlantik auf Rekordniveau liegen. In der Schaden- und Unfallerstversicherung wird 2010 erneut eine Schaden-Kosten-Quote unter der langfristigen Zielmarke von unter 95 % angestrebt.
Bei den Kapitalanlagen erwartet Munich Re für das Jahr 2010 weiterhin keine deutliche Steigerung der Kapitalmarktzinsen und somit vergleichsweise niedrigere laufende Erträge auf ihr überwiegend auf Festverzinsliche ausgerichtetes Portfolio. Wegen der erfreulichen Anlageergebnisse im 1. Halbjahr rechnet sie für 2010 nun selbst bei unveränderten Kapitalmärkten im 2. Halbjahr mit einer Rendite auf die Kapitalanlagen (RoI) von etwas über 4 %. Für 2010 strebt Munich Re weiter ein Konzernergebnis von über 2 Mrd. € an, das nach den Großschäden im 1. Halbjahr ambitioniert, aber bei normalem Schadenverlauf und weiterhin starken Kapitalanlageergebnissen durchaus erreichbar ist. Die mittel- und langfristigen Geschäftsmöglichkeiten schätzt Munich Re weiterhin positiv ein.
Im Mai 2010 startete Munich Re ein weiteres Aktienrückkaufprogramm: Bis zur nächsten Hauptversammlung am 20. April 2011 sollen Aktien im Wert von bis zu 1 Mrd. € zurückgekauft werden. Die vollständige Durchführung des Aktienrückkaufprogramms steht auch weiterhin unter dem Vorbehalt der Entwicklungen an den Kapitalmärkten und der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Bis Ende Juli 2010 wurden insgesamt 2,0 Mio. Münchener-Rück-Aktien im Wert von 207 Mio. € zurückgekauft.
Diese Medieninformation enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf derzeitigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung von Munich Re beruhen. Bekannte und unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächliche Entwicklung, insbesondere die Ergebnisse, die Finanzlage und die Geschäfte unserer Gesellschaft wesentlich von den hier gemachten zukunftsgerichteten Aussagen abweichen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, diese zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren oder sie an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.