Pressemitteilung
28.02.2007
Die Gruppe
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- Vorläufige Zahlen 2006: Rekordgewinn von über 3,5 Mrd. € (+28,5 %)
- Ursprüngliche Erwartungen weit übertroffen
- Rückversicherung: Gewinn auf 2,7 Mrd. € fast verdoppelt
- Erstversicherung: ERGO mit 906 Mio. € Gewinn (+15,3 %)
- Dividende soll nochmals kräftig erhöht werden – auf 4,50 (3,10) € je Aktie
- Dividendensumme dann annähernd 1 Mrd. €
- Vorstandsvorsitzender von Bomhard: "Unsere strategische Ausrichtung zahlt sich aus. Für 2007 und die nächsten Jahre sind wir gut aufgestellt."
- Jahresgewinn für 2007 von 2,8 bis 3,2 Mrd. € angestrebt, rund 10 % über dem ursprünglichen Vorjahresziel
Die Münchener-Rück-Gruppe hat ihre Erwartungen für das Jahr 2006 deutlich übertroffen und alle wesentlichen Kennziffern verbessert. Auf der Basis vorläufiger Zahlen weist sie mit 3,5 Mrd. € (+28,5 %) erneut einen Rekordgewinn aus, steigert ihre Rendite auf das risikoadjustierte Eigenkapital auf 20,3 % und setzt mit weiter reduzierten Schaden-Kosten-Quoten in Rückversicherung (92,6 %) und Erstversicherung (90,8 %) neue Bestmarken.
"Zum dritten Mal in Folge ein Rekordgewinn – das zeigt, welche Kraft die klare Ertragsorientierung entfaltet hat", so der Vorstandsvorsitzende Nikolaus von Bomhard bei der Vorstellung der Geschäftszahlen. "Es bleibt bei dieser Strategie. Wir nutzen selektiv und gezielt das Wachstumspotenzial unserer Gruppe."
Von Bomhard: "In den vergangenen drei Jahren haben wir die Münchener Rück mit integriertem Risikomanagement und aktiver Diversifikation fit gemacht für die Herausforderungen der Zukunft. Unübertroffene Kundennähe und anerkanntes Knowhow geben uns eine Sonderstellung im Markt. Unsere Kunden in Rück- und Erstversicherung haben erheblichen Bedarf an finanziellem Schutz. Dies ermöglicht es uns, unser ertragreiches Geschäft in vielversprechenden Wachstumssegmenten und -regionen zum richtigen Zeitpunkt gezielt auszubauen. Daran werden auch unsere Aktionäre partizipieren."
Von Bomhard peilt für die Münchener-Rück-Gruppe für 2007 einen Gewinn von 2,8 bis 3,2 Mrd. € an – das sind rund 10 % mehr als die vor einem Jahr für 2006 in Aussicht gestellte Spanne von 2,6 bis 2,8 Mrd. €.
Die Geschäftszahlen 2006 der Münchener-Rück-Gruppe (vorläufige Zahlen)
Die Gruppe konnte im Berichtsjahr den Rekordgewinn des Vorjahres bei sehr guten Rahmenbedingungen nochmals klar übertreffen. Zu dem hohen Gewinn von 3,5 (2,7) Mrd. € trugen sowohl Rück- als auch Erstversicherung entscheidend bei. Das operative Ergebnis stieg sogar um 32,6 % auf 5,5 (Vorjahr: 4,1) Mrd. €.
Das Eigenkapital wuchs vor allem wegen des erhöhten Konzerngewinns um 8,3 % auf 26,4 (Vorjahr: 24,4) Mrd. €. Die für Versicherer maßgebliche Rendite auf das risikoadjustierte Eigenkapital (Return on Risk adjusted Capital, RoRaC) von 17,0 (14,4) Mrd. € betrug 20,3 (18,7) %. Die Rendite auf das bilanzierte Eigenkapital (Return on Equity, RoE) lag bei 14,2 (12,5 ) %.
Der Vorstand plant vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats, der Hauptversammlung eine Dividende von 4,50 (3,10) € je Aktie vorzuschlagen. Damit würden insgesamt 988 (707) Mio. € an die Aktionäre ausgezahlt.
Der im November 2006 gestartete Aktienrückkauf konnte bereits abgeschlossen werden. Es wurden etwas über 8 Mio. Aktien zu einem durchschnittlichen Kurs von 124,36 € gekauft. Diese Aktien werden bis zur Hauptversammlung eingezogen sein. "Dieser Schritt zeigt, dass und wie wir durch aktives Management unsere Kapitalausstattung am Bedarf ausrichten", betonte von Bomhard. "Mit der Rückkaufsaktion und der geplanten Aktionärsdividende geben wir dem Kapitalmarkt bis Ende April annähernd 2 Mrd. €."
Die gebuchten Beitragseinnahmen lagen mit 37,4 (38,2) Mrd. € etwa auf Vorjahresniveau, wenn man die Veränderungen im Konsolidierungskreis (2005 Verkauf der Karlsruher und der Nieuwe Hollandse Lloyd Verzekeringsgroep NHL; 2006 Zukauf der Isviçre) und Wechselkurseinflüsse berücksichtigt.
Rückversicherung: Gewinn auf 2,7 Mrd. € fast verdoppelt
Das hervorragende Ergebnis im Rückversicherungsgeschäft profitierte von risikoadäquaten Preisen und Bedingungen. Zudem blieb die internationale Versicherungswirtschaft anders als im Vorjahr von Großschäden durch Naturkatastrophen weitgehend verschont.
Das operative Ergebnis stieg um 84,5 % auf 4,4 (2,4) Mrd. €. Zum Gewinn der Gruppe steuerte die Rückversicherung 2,7 (1,4) Mrd. € bei, 92,9 % mehr als im Vorjahr.
Die Schaden-Kosten-Quote lag bei sehr günstigen 92,6 (111,7) %, davon entfielen 1,3 (19,4) Prozentpunkte auf Naturkatastrophen. Die größten Einzelschäden für die Münchener Rück waren 2006 sogenannte "man-made losses": So verursachte allein ein Brand in einem Kaltwalzwerk von ThyssenKrupp einen Schaden von rund 50 Mio. €.
Das Beitragsvolumen konnte 2006 bei unverändert disziplinierter Zeichnungspolitik mit 22,2 (22,3) Mrd. € auf hohem Niveau gehalten werden. Die Aufteilung zwischen den Segmenten Leben/Gesundheit mit 7,7 (7,8) Mrd. € und Schaden/Unfall blieb mit 14,5 (14,5) Mrd. € Umsatz unverändert. Von Bomhard: "Es bleibt bei der bewährten Linie: Wir werden uns nicht höhere Umsätze um den Preis schlechterer Qualität einhandeln."
Im Segment Schaden/Unfall gab es wie üblich Erhöhungen und Auflösungen von Schadenrückstellungen, die sich in etwa aufhoben. Größte Einzelposition: Eine Reserveerhöhung für Asbestschäden von 465 Mio. € in den USA und im Gegenzug eine Auflösung von Rückstellungen, die dafür auf Gruppenebene vorgehalten worden waren.
Erstversicherung: ERGO mit 906 Mio. € Gewinn weit über den Erwartungen
Das operative Ergebnis der Erstversicherer der Münchener-Rück-Gruppe lag 2006 bei 1,3 (1,5) Mrd. €, der Gewinn bei 1,1 (1,2) Mrd. €. Im Vorjahresergebnis hatten sich die Sondererträge aus dem Umtausch der HVB- in UniCredit-Aktien sowie die Verkleinerung des Konsolidierungskreises (u. a. Verkauf Karlsruher) ausgewirkt; ohne diese und bereinigt um einen positiven Steuereffekt im Jahre 2006 hätte sich ein Gewinnanstieg um 0,2 Mrd. € ergeben.
Bei der ERGO Versicherungsgruppe, die im Erstversicherungssegment etwa 95 % der gebuchten Bruttobeiträge stellt, stieg der Gewinn um 15,3 % auf 906 (786) Mio. €. Ihre Schaden-Kosten-Quote (Schaden/Unfall inklusive Rechtsschutz) konnte weiter gesenkt werden auf sehr gute 90,7 (92,3) %; ebenso erfreulich ist die Entwicklung der Schaden-Kosten-Quote der gesamten Erstversicherungsgruppe – also einschließlich Europäische Reiseversicherung und Watkins-Syndikat – mit 90,8 (93,1) %.
Im Erstversicherungssegment der Münchener-Rück-Gruppe sanken die gebuchten Bruttobeiträge auf 16,7 (17,6) Mrd. €; ohne die bekannten Verkäufe blieben sie stabil.
Die Lebens- und Krankenerstversicherer erzielten Beiträge von 11,6 (12,3) Mrd. €. Der Rückgang ist weitgehend auf den Verkauf der Karlsruher zurückzuführen. Die Umsätze der Schaden- und Unfallversicherer (inkl. Rechtsschutz) lagen bei 5,1 (5,3) Mrd. €. Das Auslandsgeschäft legte deutlich zu. In Deutschland reduzierten sich die Beitragseinnahmen, unter anderem wegen der nur sehr selektiven Zeichnung von Kfz-Flottengeschäft.
Kapitalanlagen auf stabilem Niveau
Die Kapitalanlagen der Münchener-Rück-Gruppe betrugen zum Jahresende unverändert zum Vorjahr rund 177 Mrd. €. Das Kapitalanlageergebnis lag bei hohen 8,9 Mrd. €. Die Kapitalanlagerendite bezifferte sich auf 5,0 (5,9) %. Das Vorjahresergebnis von 10,8 Mrd. € war durch die Gewinne aus dem Umtausch der HVB- in UniCredit-Aktien und den Verkauf der Karlsruher Versicherungsgruppe in Höhe von brutto insgesamt 1,1 Mrd. € geprägt worden. Der positive Saldo aus unrealisierten Gewinnen und Verlusten aus jederzeit veräußerbaren Wertpapieren verringerte sich wegen des gestiegenen Marktzinsniveaus zwar um 15,4 % auf 9,3 Mrd. €, blieb damit aber auf hohem Niveau. Die Aktienquote stieg aufgrund der positiven Dynamik der Aktienmärkte weltweit auf 14,6 (14,0) %.
Die MEAG MUNICH ERGO AssetManagement GmbH, der Vermögensverwalter der Münchener Rück und der ERGO Versicherungsgruppe, betreute zum 31. Dezember 2006 konzerneigene Kapitalanlagen im Wert von 172,4 (168,6) Mrd. €. Bei einem durch eine Kapitalbeteiligung unterlegten Joint Venture mit der PICC Asset Management Company Ltd., Schanghai, partizipiert die Gruppe nun an der dynamischen Aufwärtsentwicklung des chinesischen Vermögensverwaltungsmarkts.
Steuerliche Sondereffekte
Nach einer Neuregelung im deutschen Körperschaftsteuerrecht kommen in den Jahren 2008 bis 2017 Altguthaben zur Auszahlung. Sie waren schon 2006 als Forderungen mit ihrem Barwert (nach Berücksichtigung der Gewinnbeteiligung) von 356 Mio. € gewinnerhöhend zu bilanzieren.
Ein hoher Steueraufwand von 770 Mio. € ergab sich, weil die aktive Steuerabgrenzung aus Verlustvorträgen bei der Munich Re America rein buchtechnisch vollständig abgeschrieben wurde. Dies entlastet die künftige Ertragslage der Gesellschaft.
Ausblick 2007: Ziel 15 % RoRaC bleibt / 2,8 bis 3,2 Mrd. € Jahresgewinn anvisiert Als dauerhaftes Ziel strebt die Münchener Rück auch für 2007 eine Rendite von mehr als 15 % auf das risikoadjustierte Eigenkapital an. Zwar wird eine Steigerung gegenüber dem hohen Gewinnniveau von 2006 nicht erwartet, zumal wegen des Wintersturms Kyrill schon jetzt die Naturkatastrophenbelastung deutlich über dem Stand Ende Februar 2006 liegt. Dennoch zeigte sich von Bomhard optimistisch: Der Konzerngewinn soll – gemessen an den ursprünglichen Erwartungen für 2006 – erneut deutlich erhöht werden. Auf der Basis der Kapitalausstattung zur Jahreswende 2006/2007 entspräche dies einem Konzernjahresüberschuss nach Konsolidierung zwischen 2,8 und 3,2 Mrd. €, rund 10 % mehr als die für 2006 angepeilte Gewinnspanne.
Für die Rückversicherung erwartet die Münchener Rück weiter eine Schaden-Kosten-Quote von unter 97 %. In der Erstversicherung soll sie 2007 wiederum unter 95 % liegen.
Die Münchener Rück rechnet derzeit für 2007 unter der Annahme stabiler Wechselkurse gruppenweit mit Beiträgen zwischen 37,5 und 38,5 Mrd. € – ein Umsatz etwa auf Vorjahreshöhe; in der Rückversicherung erwartet sie vor Konsolidierung Beiträge von 22 bis 23 Mrd. € und in der Erstversicherung von 17 bis 17,5 Mrd. €.
"Wir werden bei den noch ausstehenden Erneuerungen 2007 in Japan und Südkorea, aber auch in Teilen des US-Markts, Australiens und Lateinamerikas, unsere Zeichnungspolitik konsequent weiter auf risikoadäquate Preise und Bedingungen ausrichten. Ertrag geht vor Wachstum – das gilt für Rück- und Erstversicherung gleichermaßen", so von Bomhard. "Davon profitieren auch unsere Kunden, denn gerade in der Rückversicherung ermöglichen uns große Finanzstärke und breite Diversifikation, unverändert umfassende Kapazität anzubieten. Wir sind für unsere Kunden in Rück- und Erstversicherung ein starker und zuverlässiger Partner."
Auf Zukunftsmärkten positionieren und vorhandene Stärken nutzen
Für die Rückversicherung sieht die Münchener Rück mittel- und langfristig gute Möglichkeiten für profitables Wachstum. "Wir schaffen über den klassischen Risikotransfer hinaus für unsere Kunden Wert durch hoch entwickelte Beratungsleistungen und Underwriting-Expertise. Dieses interessante Angebot sichert uns auch in Zukunft ein großes Wachstumspotenzial", erklärte von Bomhard. "Insgesamt wird die Nachfrage nach Risikoschutz weiter steigen, aufgrund von Wertekonzentration, technologischen Entwicklungen und auch wegen des Klimawandels." Aussichtsreiche Wachstums- und Ertragschancen sieht er zum Beispiel bei landwirtschaftlichen Versicherungen in den USA: Dort hat die Münchener Rück substanzielles neues Geschäftspotenzial erschlossen. In der Erstversicherung steht der Ausbau von Aktivitäten im Ausland im Vordergrund. "Wir setzen weiter auf das Zukunftsthema der eigenverantwortlichen Vorsorge", erklärte von Bomhard. Besonders in ausgewählten ost- und südosteuropäischen Staaten sowie in Schwellenländern wie Indien sieht er Potenzial für profitables Wachstum. In Deutschland will die ERGO wieder in der privaten und gewerblichen Sachversicherung und vor allem im Unfallgeschäft wachsen.
Bei den bereits vorgestellten Initiativen auf dem globalen Gesundheitsmarkt baut die Münchener Rück auf ihre einzigartige Fähigkeit, individuell auf regionale Markt- und Kundenbedürfnisse eingehen zu können. "Wir setzen hier besonders auf unseren Vorsprung an Erfahrung – schließlich sind wir seit fast 20 Jahren im internationalen Gesundheitsmarkt aktiv", so von Bomhard. "Dank dieses Vorsprungs können wir eine Vielzahl von Geschäftsmodellen anbieten – von der Erst- über die Rückversicherung bis hin zu Managed-Care-Services."
Die Präsentation zur heutigen Medienkonferenz (9.30 Uhr) finden Sie unter www.munichre.com jeweils in Deutsch und Englisch. Die Konferenz wird in voller Länge im Internet übertragen: www.munichre.com/bilanz-pk.
Der Geschäftsbericht der Münchener Rück wird am 20. März 2007 veröffentlicht. Die Hauptversammlung der Gesellschaft findet am 26. April 2007 statt.
Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft
gez. Dr. von Bomhard gez. Küppers
Die Münchener-Rück-Gruppe ist weltweit tätig, um aus Risiken Wert zu schaffen. Im Geschäftsjahr 2006 legte sie mit 3.536 Mio. € den bisher höchsten Gewinn der über 126-jährigen Unternehmensgeschichte vor. Ihre Beitragseinnahmen beliefen sich 2006 auf ca. 37 Mrd. €, die Kapitalanlagen auf rund 177 Mrd. €. Die Gruppe ist durch besonders ausgeprägte Diversifikation, Kundennähe und Ertragsstabilität gekennzeichnet: Sie ist mit rund 37.000 Mitarbeitern an über 50 Standorten der Welt vertreten und in allen Versicherungssparten aktiv. Mit Beitragseinnahmen von rund 22 Mrd. € im Jahr 2006 allein aus der Rückversicherung ist sie einer der weltweit führenden Rückversicherer. Ihre Erstversicherungsaktivitäten bündelt die Münchener-Rück-Gruppe vor allem in der ERGO Versicherungsgruppe; sie ist zweitgrößter Anbieter auf dem deutschen Erstversicherungsmarkt und führender Anbieter auf dem europäischen Versicherungsmarkt, sowohl bei Gesundheits- als auch bei Rechtsschutzversicherungen. Die ERGO Versicherungsgruppe ist in 25 Ländern präsent; 33 Millionen Kunden vertrauen den Leistungen, der Kompetenz und der Sicherheit der ERGO.
Disclaimer
Diese Medieninformation enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf derzeitigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung von Munich Re beruhen. Bekannte und unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächliche Entwicklung, insbesondere die Ergebnisse, die Finanzlage und die Geschäfte unserer Gesellschaft wesentlich von den hier gemachten zukunftsgerichteten Aussagen abweichen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, diese zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren oder sie an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.