Pressemitteilung
07.11.2006
Die Gruppe
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- Ausgezeichneter Geschäftsverlauf in den ersten drei Quartalen in der Rückversicherung: Schaden-Kosten-Quote 92,1 %
- Vergleichsweise niedrige Großschadenbelastung aus Naturkatastrophen
- Erstversicherung: ERGO mit hervorragendem Ergebnis
- Rendite auf das Risikokapital nach drei Quartalen bei 16,5 %
- Jahresziel von 15 % wird aus heutiger Sicht deutlich übertroffen
- Bei normalem Schadenverlauf und stabilen Kapitalmärkten bis Jahresende: Konzerngewinn von 3,2 Mrd. € bis 3,4 Mrd. € erreichbar
- Erneut Dividendensteigerung in Sicht / Aktienrückkauf in Höhe von 1 Mrd. €
"Wir haben erneut ein außerordentlich gutes Quartalsergebnis erwirtschaftet, das unsere Eigenkapitalausstattung weiter erhöht. Nach der kräftigen Dividendenanhebung im April bieten wir unseren Aktionären nun einen Aktienrückkauf", so Jörg Schneider, Mitglied des Vorstands. Diese Maßnahme des Kapitalmanagements unterstütze die disziplinierte Zeichnungspolitik in der Rückversicherung. Wachstum werde weiterhin nur dort gesucht, wo die Renditeziele der Gruppe erfüllt werden, so Schneider in einer Medien-Telefonkonferenz.
Der Rückkauf im Einzelnen: Bis zur Hauptversammlung im April 2007 wird die Münchener Rück über die Börse eigene Aktien für einen Kaufpreis von maximal 1 Mrd. € erwerben – auf Basis des derzeitigen Kursniveaus wären dies knapp 8 Mio. Aktien oder 3,4 % des Grundkapitals. Die Aktien sollen dann eingezogen werden. Die letzte Hauptversammlung hatte den Rahmen dafür geschaffen, bis zu zehn Prozent des Grundkapitals zu erwerben. Die vollständigen Details dieses ersten Aktienrückkaufs der Münchener Rück werden in den nächsten Tagen veröffentlicht.
Zum Geschäftsverlauf in den ersten neun Monaten 2006 sagte Schneider bei der Präsentation der Quartalszahlen: "Unsere Zwischenbilanz ist sehr positiv, selbst wenn man den ungewöhnlich guten Schadenverlauf und die günstige Börsensituation in Rechnung stellt. Unser Renditeziel für 2006 – 15 % auf das risikoadjustierte Eigenkapital – werden wir aus heutiger Sicht deutlich übertreffen. Der Konzerngewinn dürfte zwischen 3,2 und 3,4 Mrd. € liegen, wenn sich Kapitalmarkt und Schadenverlauf bis zum Jahresende im erwarteten Rahmen entwickeln. Das wäre das dritte Rekordjahr in Folge." Aufgrund des ausgezeichneten Geschäftsverlaufs sieht Schneider die Möglichkeit, die Dividende erneut anzuheben.
Die Zahlen der ersten drei Quartale der Münchener-Rück-Gruppe zusammengefasst (Einzelheiten siehe Anlage):
Rückversicherung:
hoher Gewinn von 2 361 Mio. € / unterdurchschnittliche Schadenbelastungen / risikoadäquate Preise und Bedingungen werden konsequent beibehalten
Das Ergebnis im Rückversicherungsgeschäft profitierte von den risikoadäquaten Preisen und Bedingungen. Anders als im Vergleichszeitraum des Vorjahres blieb die Münchener Rück zudem in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres von Großschäden durch Naturkatastrophen weitgehend verschont.
Das operative Ergebnis stieg in den ersten neun Monaten auf 3 694 (2 154) Mio. €. Zum Gewinn der Gruppe steuerte die Rückversicherung 2 361 (1 030) Mio. € bei. Das Kapitalanlageergebnis der Rückversicherer ging auf immer noch hervorragende 3 409 (3 637) Mio. € zurück, weil der Saldo aus Veräußerungsgewinnen und -verlusten um 287 Mio. € niedriger ausfiel als im Vorjahr. Die Beitragseinnahmen erhöhten sich leicht um 0,6 % auf 16,8 (16,7) Mrd. €, gestützt von einer positiven Wechselkursentwicklung.
Im Segment Leben und Gesundheit lagen die Beitragseinnahmen mit 5,8 Mrd. € auf Vorjahresniveau. Das Segment trug mit 429 (682) Mio. € zum Gewinn bei. Mit der Gründung und Zulassung der Munich Re Life Reinsurance Eastern Europe/Central Asia in Moskau ist die Münchener Rück als erster ausländischer Rückversicherer mit einer eigenen Gesellschaft in der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) tätig. Um in der Lebensrückversicherung organisch und ertragreich weiter zu wachsen, will die Münchener Rück die vielversprechende wirtschaftliche Entwicklung und den Nachholbedarf bei der Altersvorsorge in der GUS nutzen.
In der Schaden- und Unfallrückversicherung stiegen die Beiträge leicht auf 11,0 (10,9) Mrd. €, das Ergebnis schnellte hoch auf 1 932 (348) Mio. €. Die Schaden-Kosten-Quote lag bei ausgezeichneten 92,1 (108,2) %. Da die Zahl der Großschäden durch Naturkatastrophen in den ersten neun Monaten unterdurchschnittlich war, schlugen diese Ereignisse nur mit 0,7 (12,6) Prozentpunkten zu Buche. In den beiden Vorjahren hatten schwere Wirbelstürme die Ergebnisse belastet. Torsten Jeworrek, Mitglied des Vorstands und Chef der Rückversicherungsaktivitäten, betonte die anhaltende Gefahr durch Naturkatastrophenrisiken: "Die bisher glimpflich verlaufende Hurrikansaison bricht den Trend nicht. Die zyklische Warmphase im Atlantik wie auch die vom Menschen verursachte globale Erderwärmung sorgen für ein erhebliches Ansteigen extremer Wetteranomalien. Daher besteht kein Grund, aufzuatmen oder nachlässig zu sein. Man muss sich weiterhin auf schwere Naturkatastrophen einrichten, die aufgrund der zunehmenden Wertekonzentration ein gewaltiges und weiter steigendes Schadenpotenzial haben. Daran werden wir unsere Preise und Bedingungen ausrichten müssen."
Bei den Erneuerungsverhandlungen in der Nichtlebensrückversicherung zum 1. Juli 2006 standen in den USA und in Lateinamerika die naturkatastrophenexponierten Sach- und Offshore-Energy-Risiken (v. a. Ölplattformen) im Mittelpunkt. Da das Risikobewusstsein allgemein gestiegen ist und das Schadenpotenzial nun deutlich höher eingeschätzt wird, konnten die erforderlichen kräftigen Preissteigerungen umgesetzt werden.
Erstversicherung:
kräftige Gewinnsteigerung bei der ERGO / sehr gute Schaden-Kosten-Quote
Die Erstversicherer der Münchener-Rück-Gruppe verbesserten in den ersten neun Monaten ihr operatives Ergebnis auf 997 (795) Mio. €. Der Gewinn stieg deutlich auf 573 (461) Mio. €. Vor allem die ERGO Versicherungsgruppe, die im Erstversicherungssegment etwa 95 % der gebuchten Bruttobeiträge erwirtschaftete, trug mit einem überproportional auf 566 (416) Mio. € gestiegenen Gewinn zu der positiven Entwicklung bei. Ihre Schaden-Kosten-Quote (inklusive Rechtsschutz) lag nach den ersten neun Monaten 2006 bei sehr guten 90,6 (93,0) %, die der gesamten Erstversicherungsgruppe – also einschließlich Europäische Reiseversicherung und Watkins-Syndikat – bei 91,0 (93,4) %. Das Kapitalanlageergebnis im Erstversicherungssegment betrug 3 700 (4 514) Mio. €, weil das Ergebnis aus dem Abgang um 425 Mio. € zurückging und die Abschreibungen, vor allem auf Absicherungsinstrumente, wegen der gestiegenen Zinsen um 209 Mio. € zunahmen.
Die gebuchten Bruttobeiträge sanken auf 12,4 (13,3) Mrd. €, davon entfielen auf ERGO unverändert 11,8 Mrd. €. Der Rückgang ist auf den bekannten Verkauf der Karlsruher und der Nieuwe Hollandse Lloyd Verzekeringsgroep (NHL) zurückzuführen. Ohne diesen Verkauf wären die Erstversicherungsbeiträge der Münchener-Rück-Gruppe um 0,8 % leicht gestiegen.
Die Lebens- und Krankenerstversicherer erzielten Beiträge von 8,4 (9,1) Mrd. €. Am Ergebnis der Münchener-Rück-Gruppe hatten sie einen Anteil von 175 (136) Mio. €.
- Das Beitragsaufkommen in Leben sank in den ersten neun Monaten auf 4,6 (5,4) Mrd. €. Auch nach Bereinigung der Zahlen um den Verkauf der Karlsruher und der NHL bleibt ein Rückgang um 2,4 %. Positiv entwickelten sich Rentenversicherungen, insbesondere das Riester-Geschäft:
Seit Januar wurden 100 000 neue Verträge verkauft – ein Plus von 46,5 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
- Im Segment Gesundheit stiegen die Beiträge seit Jahresbeginn um 4,2 % auf 3,8 Mrd. €, vor allem wegen des Geschäfts mit Ergänzungsversicherungen, deren Beiträge auf 712 (649) Mio. € stiegen. Die Diskussion um die Gesundheitsreform in Deutschland verunsichert branchenweit die Kunden und dämpfte so die Entwicklung der Vollversicherung. "Die Münchener-Rück-Gruppe hält die Regelungen zur privaten Krankenversicherung, wie sie die Bundesregierung bisher geplant hat, weiterhin für unbefriedigend und teilweise für verfassungswidrig", so Jörg Schneider.
Die Schaden- und Unfallerstversicherer (inklusive Rechtsschutz) steigerten in den ersten drei Quartalen ihren Gewinn auf 398 (325) Mio. €. Das Beitragsvolumen ging um 5,8 % auf 4,0 (4,2) Mrd. € zurück. Bereinigt um den Verkauf der Karlsruher und der NHL legten die Beiträge insgesamt um 1,8 % zu. Außerhalb Deutschlands verzeichneten die Schaden- und Unfallversicherer vor allem in Polen und in den baltischen Staaten ein hohes Wachstum. Auch in der Rechtsschutzversicherung stiegen die Beiträge (bereinigt um die Verkäufe) wegen des positiven Trends im Auslandsgeschäft. In der deutschen Kraftfahrtversicherung gingen die Beitragseinnahmen zurück, unter anderem wegen der selektiven Zeichnung von Flottengeschäft.
Kapitalanlagen:
Ergebnis mit 7,0 Mrd. € auf hohem Niveau
Ausblick auf das Gesamtjahr 2006:
Beitragsvolumen auf Vorjahresniveau / positive Geschäftsentwicklung in der Erst- und Rückversicherung / verbesserte Schaden-Kosten-Quoten
Die Münchener Rück setzt ihre Politik der risikoadäquaten Preise und Bedingungen konsequent fort. Torsten Jeworrek zur Rückversicherung: "Wir setzen auf Disziplin und Stabilität bei den anstehenden Erneuerungen zum Jahresbeginn 2007. Auf dem US-Markt konnten wir 2006 kräftige Preissteigerungen für Risiken aus Naturgefahren erzielen; dieses Niveau ist risikoadäquat. Für die europäischen Märkte gehen wir von zumindest stabilen Preisen aus." Jeworrek weiter: "Wo es nötig ist, koppeln wir uns im proportionalen Geschäft von Entwicklungen in den Erstversicherungsmärkten ab."
In der Erstversicherung erwartet die Münchener Rück leicht steigende Beitragseinnahmen. Anfang Oktober erwarb die ERGO die Mehrheit an der türkischen Versicherungsgruppe Isviçre, zu der der fünftgrößte Schaden-Unfall-Versicherer des Landes, Isviçre Sigorta, mit seinem Schwerpunkt im Privatkundengeschäft gehört. Die Gruppe ist auch in den stark wachsenden Segmenten Leben und Gesundheit aktiv. Damit ist die ERGO hervorragend positioniert, um die großen Geschäftschancen im türkischen Markt in den nächsten Jahren zu nutzen.
Die Münchener Rück rechnet bei stabilen Wechselkursen 2006 gruppenweit mit Beiträgen zwischen 37 und 38 Mrd. € – ein Umsatz auf dem um Unternehmensverkäufe bereinigten Vorjahresniveau. In der Rückversicherung erwartet sie vor Konsolidierung derzeit Beiträge von 22 bis 23 Mrd. € und in der Erstversicherung von 16,5 bis 17,0 Mrd. €.
Schneider zeigte sich zuversichtlich, für die Rückversicherung 2006 eine Schaden-Kosten-Quote von unter 95 % zu erzielen. Allerdings sei die tropische Wirbelsturmsaison noch nicht vorbei. Außerdem könnten, wie sich Mitte vergangener Woche an der Nordsee andeutete, starke Herbst- und Winterstürme, die für diese Jahreszeit in Nordeuropa typisch sind, ebenfalls zu großen Schadenbelastungen führen. In der Erstversicherung sollte 2006 eine Schaden-Kosten-Quote von unverändert rund 93 % erreichbar sein. "Damit würden wir sowohl in der Rück- als auch in der Erstversicherung unsere Ziele übertreffen und wären auf dem Weg zu einem erneuten Rekordergebnis", so Schneider.
Veränderung im Zentralbereich "Presse" der Münchener Rück
Rainer Küppers (60), seit über 30 Jahren im Ressort des Vorstandsvorsitzenden verantwortlich für unterschiedliche Aufgaben der Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere für die in- und ausländische Pressearbeit der Münchener-Rück-Gruppe, wird nach der Bilanzpressekonferenz am 20.3.2007 auf eigenen Wunsch aus dem Tagesgeschäft ausscheiden; bis zum Ende der aktiven Altersteilzeit wird er die Vorstände und Kommunikatoren der Gruppe beraten. Nachfolger wird Herr Dr. Christian Lawrence, derzeit Leiter Globale Kommunikation der Allianz Global Investors; er wird wie sein Vorgänger unmittelbar dem Vorstandsvorsitzenden berichten.
Den Quartalsbericht III/2006 sowie die Präsentation zur heutigen Medienkonferenz finden Sie unter www.munichre.com jeweils in Deutsch und Englisch.
Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft
gez. Schneider gez. Küppers
Diese Medieninformation enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf derzeitigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung von Munich Re beruhen. Bekannte und unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächliche Entwicklung, insbesondere die Ergebnisse, die Finanzlage und die Geschäfte unserer Gesellschaft wesentlich von den hier gemachten zukunftsgerichteten Aussagen abweichen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, diese zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren oder sie an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.