Hagel, Tornados, Sturzfluten
Gewitterschäden nehmen zu
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Schwere Gewitter und der Klimawandel
Laut Forschungsergebnissen gibt es in den USA zwar keine Häufung von Tagen, an denen besonders schwere Gewitter mit Hagel und Tornados wahrscheinlich sind. Allerdings zeigt sich ein Trend, dass bei Tornadoausbrüche Serien von sehr vielen Stürmen häufiger werden. Das Schadenrisiko steigt.
Studien auf Basis von Klimamodellen kommen zu dem Schluss, dass der Anstieg der Feuchte in der Atmosphäre der Treiber ist. Auslöser dafür sind wiederum höhere Meerestemperaturen und stärkere Verdunstung – ein Indiz für den Effekt des Klimawandels.
Auch in Europa hat die Intensität von Gewittern in bestimmten Regionen in den vergangenen Jahren zugenommen. So war der Sommer 2022 geprägt von extremer Hitze, unterbrochen von schweren Gewittern mit Hagel. Alleine in Frankreich führten schwere Hagelschläge zu ungewöhnlich hohen Schäden von fast 7 Mrd. €, davon waren mehr als drei Viertel versichert.
Durch den Klimawandel wird der Trend zu mehr schweren Hagelschlägen anhalten. Selbst bei einem moderaten Klimaszenario dürften schwere Hagelstürme bis Ende des Jahrhunderts beinahe in ganz Europa um 30 bis 40% zunehmen. In Norditalien, den Balkanländern und entlang der französischen und spanischen Mittelmeerküste könnte die Zunahme noch deutlich stärker ausfallen.
Sturzfluten, Erdrutsche und Überschwemmungen – Die Folgen von Schwergewittern
Schwere Gewitter können praktisch überall auftreten. Und genau hier liegt die Herausforderung: Denn wo sie sich entladen, ist so gut wie nicht vorhersagbar. Allerdings lassen sich Gebiete identifizieren, die eine besonders hohe Gewitter- und damit auch Schadenwahrscheinlichkeit aufweisen. In diesen Regionen liegen die Schadenpotenziale oft in Milliardenhöhe.
Durch zunehmend schwere Gewitter erhöht sich das Schadenpotenzial zusätzlich, das ohnehin wegen wachsender Werte und Reparaturkosten zunimmt.
Gebäude und Infrastruktur sind gerade bei schweren Hagelereignissen sehr schadenanfällig. Photovoltaikanlagen, Gebäudedämmung sowie Außenjalousien tragen zu den steigenden Schäden bei, weshalb Maßnahmen zur Vermeidung von Schäden unbedingt nötig sind.
Starkniederschläge als Folge von schweren Gewittern können ebenfalls zu extremen Schäden führen. Wie schnell, wo und in welchem Ausmaß Starkniederschläge zu Sturzfluten und Überschwemmungen führen, hängt vom Einzugsgebiet ab. Faktoren wie steiles Gelände oder geringes Wasserspeichervermögen durch befestigte und bebaute Flächen erhöhen das Risiko von Sturzfluten nach starken Niederschlägen.
Sind nach wiederholten Niederschlägen die Böden durchnässt, können an Hängen zudem Erdrutsche auftreten. Wenn mitgerissenes Treibgut Durchlässe verstopft, staut sich das Wasser vor dem Hindernis – gibt es nach, entsteht eine zerstörerische Flutwelle.
Tornados – Schadentreiber in den USA
Tornados sind die Windsysteme mit den höchsten Windgeschwindigkeiten, die Schneisen der Zerstörung hinterlassen. Sie entstehen bei sehr starken Gewitterzellen.
Am Rand eines Tornadorüssels kann die Windgeschwindigkeit bis an 500 km/h heranreichen. Die Breite des Rüssels liegt durchschnittlich bei rund 100 Metern, die mittlere Zuglänge bei einigen Kilometern. Allerdings wurden auch mehr als 1.000 m breite Tornados beobachtet, die bis zu 300 km über Land zogen. Weltweit entstehen diese Stürme vor allem in den klimatisch gemäßigten Regionen wie etwa Mitteleuropa oder den USA.
Tornados sind so gefährlich, weil sie sich binnen Minuten aufbauen und durch ihre extremen Windgeschwindigkeiten lokal zerstörerischer sein können als ein Hurrikan. Im Mittleren Westen der USA häufen sich solche Stürme entlang der berüchtigten Tornado Alley, die sich in etwa parallel zu den Rocky Mountains von South Dakota und Iowa im Norden bis nach Texas im Süden erstreckt.
In den vergangenen Jahren wurden in den USA im Mittel weit mehr als 1000 Tornados pro Jahr beobachtet. In Europa werden ebenfalls mehrere hundert Tornados pro Jahr gezählt.