Dürren und Hitzewellen
Gefährliche Folgen des Klimawandels
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Dürre — Die unterschätzte Naturgefahr mit vielen Facetten
begünstigt durch Trockenheit und Hitze
Der Weltklimarat IPCC geht davon aus, dass durch den Klimawandel in vielen Regionen Hitzewellen und Dürren in Stärke, Häufigkeit und Dauer zunehmen werden. So könnten bei einem weiteren Anstieg der Treibhausgasemissionen Mitte dieses Jahrhunderts Hitzewellen, die bisher alle 20 Jahre zu erwarten waren, im Mittleren Westen der USA sowie in Mitteleuropa schon alle zwei bis drei Jahre auftreten. In Südostasien ist damit sogar alle ein bis zwei Jahre zu rechnen.
Insbesondere Dürren werden im Lauf der nächsten Jahrzehnte zu einer sehr schadenträchtigen Naturgefahr und durch Ernteausfälle und Pflanzenkrankheiten die globale Ernährungslage gefährden.
Wo gab es zuletzt die schwersten Dürren?
- Hitzewelle in Zentral-Argentinien, Paraguay und Uruguay verschärfte die Dürre zum Jahresende 2022: Zum Ende des Frühjahrs stiegen die Temperaturen in den Ländern in zwei Hitzewellen im Dezember stellenweise auf weit über 40°C an. Es waren Rekordtemperaturen für diese Zeit des Jahres. Die Hitze verschärfte die im Grunde seit 2019 vorherrschende Dürre in der Region. Eine so genannte Attributionsstudie kam zu dem Schluss, dass die Hitzewelle durch den Klimawandel im Vergleich zur vorindustriellen Zeit um etwa 60% wahrscheinlicher geworden ist.
- Extreme Hitze und Dürre gefolgt von starken Gewittern prägten in vielen Ländern Europas den Sommer 2022. In Großbritannien stiegen die Temperaturen erstmals überhaupt über 40°C. Eine Studie ergab, dass die Wahrscheinlichkeit solcher Temperaturen in Großbritannien durch den Klimawandel um den Faktor 10 zugenommen hat.
- In Deutschland und Italien führten Flüsse so wenig Wasser, dass die kommerzielle Schifffahrt stark beschränkt werden musste. Meteorologen sprachen von dem trockensten Sommer seit mehreren hundert Jahren. Die Hitze und Trockenheit begünstigten Waldbrände. Die dabei verbrannte Fläche in der Europäischen Union war mit rund 800.000 Hektar (8.000 km2) zweieinhalb Mal so groß wie im Schnitt der vorherigen 15 Jahre.
- Auch in den Wintermonaten gab es in vielen europäischen Ländern viel zu geringe Niederschläge, so erneut in Frankreich, Italien und Großbritannien, so dass ein Anhalten des Wassermangels im Verlauf des Jahres wahrscheinlich ist.
Die Folgen von Dürren
Dürren haben große Auswirkungen in der Landwirtschaft, von Ernteausfällen und vermehrtem Auftreten von Pflanzenkrankheiten bis hin zu Totalschäden. Bei anhaltenden oder häufig wiederkehrenden Dürreperioden werden Böden und Flora so schwer geschädigt, dass es zur Versteppung kommt.
Wenn Böden und Pflanzen austrocknen, steigt zudem die Waldbrandgefahr und in besiedelten Gebieten damit das Risiko, dass große Werte vernichtet werden.
In Regionen mit Quelltonen als Bauuntergrund schrumpfen diese Böden bei Trockenheit. Es kommt zu Bodenabsenkungen oder Subsidenz. In der Folge können Gebäude insbesondere durch Risse und Schiefstellungen beschädigt werden.
Hitzewellen und die Gesundheit
Hitzewellen und die Volkswirtschaft
Indirekte Effekte ergeben sich aus verringerter Wasserverfügbarkeit und steigenden Wassertemperaturen. Wasserkraftwerke und thermische Kraftwerke müssen ihre Leistung drosseln, wenn zu wenig Wasser zur Energieerzeugung vorhanden oder die Kühlwassermenge zu gering ist, um die maximal zulässigen Einleitungstemperaturen einzuhalten.
Langanhaltende Hitze hinterlässt auch in der Volkswirtschaft ihre Spuren: Die Unfallzahlen steigen, die Produktivität der Arbeitnehmer sinkt.