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Hurrikan-Ausblick 2022:
Viele Stürme vor Nordamerikas Küsten zu erwarten
Hurrikan-Ausblick 2022
© Warren Faidley / Getty Images
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    Die Hurrikansaison könnte in diesem Jahr erneut heftiger als üblich ausfallen. Zum dritten Mal in Folge sind während der Hauptphase der Sturmsaison im Spätsommer klimatologische Rahmenbedingungen zu erwarten, die das Entstehen von Stürmen im Nordatlantik begünstigen. Eine solche Serie mit so genannten „La Niña“-Bedingungen gab es zuletzt in den Jahren 1998-2000. 

    Auf Basis einer Analyse der klimatologischen Bedingungen und von Prognosen führender Forschungsinstitute erwartet Munich Re in der Größenordnung etwa 18 benannte Wirbelstürme für die Saison 2022 im tropischen Nordatlantik. Etwa acht davon könnten Hurrikane werden, darunter wiederum etwa vier schwere Hurrikane mit Windgeschwindigkeiten jenseits von 110 mph (177 km/h). Die Schätzung entspricht in etwa den Prognosen der großen Forschungsinstitute und liegt deutlich über den langfristigen Durchschnittswerten von 1950 bis 2021 (12,2 benannte Stürme, davon 6,4 Hurrikane mit 2,7 schweren Hurrikanen). Die Hurrikansaison beginnt offiziell am 1. Juni und geht bis Ende November. 

    Beeinflusst der Klimawandel die Hurrikane?

    Die Sturmaktivität wird im Wesentlichen von zwei Faktoren beeinflusst:

    • Der Wassertemperatur im tropischen Nordatlantik. Diese wird nach jetzigen Vorhersagen in diesem Jahr im Rahmen des Durchschnitts oder noch darüber liegen, was Stürme begünstigt.
    • Zweitens: durch die natürliche Klimaschaukel ENSO (El Niño/Southern Oscillation) im Pazifik. Während „La Niña“-Bedingungen herrschen üblicherweise schwächere Passatwinde in der oberen Atmosphäre im tropischen Nordatlantik und der Karibik. Dadurch wird die Entstehung von Hurrikanen erleichtert. Dagegen ist die Sturmaktivität während einer El Niño-Phase eher gedämpft. Dass die Verhältnisse im Laufe der Saison von derzeit La Niña-Bedingungen in eine sturmdämpfende El Niño-Phase umschwenkt, halten Vorhersageinstitute derzeit für unwahrscheinlich. Das Gegenteil scheint sogar wahrscheinlicher.
    • Der Klimawandel wirkt sich über die Wassertemperaturen aus. Die Forschung geht bislang davon aus, dass durch den Klimawandel zwar tendenziell nicht mehr tropische Wirbelstürme entstehen, wohl aber mehr besonders starke Hurrikane und Stürme mit extremen Niederschlägen.
    „Dreimal in Folge ENSO-Bedingungen, die Stürme begünstigen: Das ist in der Tat ungewöhnlich. Für Versicherer ist es natürlich enorm wichtig herauszufinden, ob das Zufall ist oder womöglich häufiger vorkommen wird. Ob und wie der Klimawandel auch die ENSO-Phasen wie El Niño und La Niña beeinflusst, wird derzeit jedenfalls intensiv erforscht“, sagte Anja Rädler, Meteorologin und Klimawissenschaftlerin von Munich Re. 

    "Wegen des enorm hohen Schadenpotenzials ist es für uns entscheidend, die Hurrikanrisiken ganz genau zu kennen. Deshalb beschäftigen wir zahlreiche Meteorologen und Klimawissenschaftler. So können wir Gesellschaft und Wirtschaft mit Versicherungsdeckungen unterstützen, auch im Fall von Risikoänderungen, zum Beispiel durch den Klimawandel."

    Torsten Jeworrek
    Vorstandsmitglied und CEO Rückversicherung

    Schäden durch Hurrikane kosten Milliarden

    Wie viele und wo Hurrikane in diesem Jahr auf Land treffen, ist nicht vorherzusagen. Daher ist auch eine Prognose der Schäden nicht möglich. Treffen schwere Hurrikane auf die US-Küste, sind häufig Zerstörungen mit Schäden in vielfacher Milliardenhöhe die Folge. Deshalb kommt der Prävention durch stabile Gebäude und möglichst gute Frühwarnungen besondere Bedeutung zu, um Schäden zu mindern und Menschen zu schützen.

    Zum Vergleich: 2021 wurden im Nordatlantik 21 tropische Wirbelstürme gezählt, darunter waren sieben Hurrikane und vier schwere Hurrikane der höchsten Kategorien 3-5. Folgenschwerster Sturm des Jahres war Hurrikan Ida mit einem Gesamtschaden von 65 Mrd. US$, wovon 36 Mrd. US$ versichert waren. Im Jahr davor brach die Hurrikansaison Rekorde: 30 Stürme wurden gezählt.

    Im Nordwest-Pazifik wirken sich die ENSO-Bedingungen ebenfalls auf die dortige Taifunsaison aus, allerdings mit in etwa umgekehrten Vorzeichen. Deshalb geht Munich Re für den Nordwestpazifik von einer leicht geringeren Sturmaktivität als im langfristigen Durchschnitt aus. In der Zeit zwischen 1965 und 2021 entstanden dort im Schnitt pro Jahr 25,9 benannte Stürme, davon 16,2 Taifune mit 8,8 besonders schweren Taifunen der Kategorie 3-5.

    Die höchsten Schäden durch Taifune entstehen regelmäßig in Japan, jedoch gibt es in China und Indien einen Trend zu steigenden versicherten Schäden. 

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    Anja Rädler
    Meteorologin und Sturmexpertin
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    Andreas Lang
    Klimawissenschaftler

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