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Flutkatastrophe im Westen Deutschlands – Welche Rolle spielt der Klimawandel?
Flutkatastrophe im Westen Deutschlands – Welche Rolle spielt der Klimawandel?
© SEBASTIEN BOZON / AFP / Getty Images
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    Der Klimawandel bewirkt in vielen Regionen der Welt, dass Wetterkatastrophen häufiger oder auch stärker werden. Die extremen Sturzflut-Hochwasser in Teilen Deutschlands und angrenzenden Ländern Mitte Juli haben erneut die Diskussion angefacht, inwieweit solche Ereignisse auf den Klimawandel zurückzuführen sind. Hier der Stand der Forschung grob zusammengefasst:
    • Der Klimawandel bringt mehr Energie in die Atmosphäre: Aus wärmeren Meeren verdunstet mehr Wasser. Eine wärmere Atmosphäre kann auch mehr Wasser aufnehmen. Beides erhöht unter anderem das Potenzial für Starkniederschläge. 
    • Viele Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Klimawandel in einzelnen Regionen Wettergefahren wie Hitzewellen, Dürren, Intensivniederschläge oder auch Stürme beeinflusst. Einzelne Ereignisse direkt auf den Klimawandel zurückzuführen, ist nicht möglich. Neuere Forschungsansätze ermöglichen aber im Anschluss an Extremereignisse wie zum Beispiel Starkniederschlägen Aussagen, ob diese in einer bestimmten Region durch den Klimawandel wahrscheinlicher geworden sind – die so genannten Attributierungsstudien.
    • Gleichzeitig gibt es Erkenntnisse, dass die überdurchschnittliche Erwärmung der arktischen Region durch den Klimawandel gerade in den Sommermonaten die West-Ostbewegung von Hoch- und Tiefdruckgebieten verlangsamen könnte, die durch den Jetstream gesteuert werden. Dadurch würden sogenannte stationäre Wetterlagen häufiger.
    • Eine solche Wetterlage war das Tiefdruckgebiet „Bernd“, das über Mitteleuropa über mehrere Tage praktisch stillstand und von 12. Juli an zu starken Gewittern und Starkniederschlägen in der Schweiz, im Westen Deutschlands, in Belgien, Luxembourg und den Niederlanden führte. Besonders schwer getroffen wurde der Westen Deutschlands, wo an vielen Orten die Niederschläge so stark waren wie rechnerisch seltener als einmal in 100 Jahren, gemessen an bisherigen Wetterdaten. 
    • Schnell steigende Wasserpegel, Sturzfluten und Schlammlawinen führten zu katastrophalen Schäden in der Region. Zahlreiche Häuser stürzten ein, Fahrzeuge und Brücken wurden mitgerissen. Da die Wasserpegel sehr schnell stiegen, kamen sehr viele Menschen in der Region ums Leben. Später ereigneten sich auch schwere Sturzfluten im Südosten Deutschlands und in Österreich. Eine verlässliche Schadenschätzung ist bislang noch nicht möglich.
    Starkniederschläge verursachten katastrophale Schäden im Westen Deutschlands

    "Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen der Opfer und den Verletzten. Wir müssen –nicht nur in Deutschland und Europa – dringend verstärkt in Schutzmaßnahmen investieren, um bei ähnlichen Ereignissen in der Zukunft derart schlimme Folgen und Schäden zu verhindern. Das gilt umso mehr, da Katastrophen dieser Art durch den Klimawandel häufiger werden. Bei besserer Vorsorge lassen sich auch Gebäude in Hochrisikogebieten bezahlbar versichern."

    Torsten Jeworrek
    Munich Re
    Vorstandsmitglied

    Eine Übersicht der kostspieligsten Wetterkatastrophen in Europa seit 1980

    Munich Re Experten
    Ernst Rauch
    Ernst Rauch
    Global Head Climate & Public Sector Business Development
    Chief Climate and Geo Scientist
    Andreas Lang
    Andreas Lang
    Klimawissenschaftler

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