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Klimaschutz braucht Marktwirtschaft
Klimaschutz braucht Marktwirtschaft
© Anders Tukler / plainpicture
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    Im Klimaschutz geht die Wirtschaft jetzt voran. Im Global Risks Report, der alljährlich für das Weltwirtschaftsforum in Davos erstellt wird, stehen Wetterkatastrophen und Versagen beim Klimaschutz aktuell an der Spitze der größten Risiken. Führende Unternehmen der Welt haben das Thema auf ihrer Agenda nach oben gesetzt – eine Chance, mit vereinten Anstrengungen zum Klimaschutz beizutragen.

    Große Investoren ziehen Nachhaltigkeitsaspekte zunehmend ins Kalkül. Sie bewerten den Unternehmensnutzen, Klimaschutz systematisch in die Geschäftspolitik zu integrieren – beziehungsweise umgekehrt den Nachteil, dies zu unterlassen. Das wirkt. Schließlich verwalten die zehn größten Assetmanager der Welt Kapitalanlagen von weit über 20 Billionen US-Dollar – etwa das 7-fache des Wertes aller EuroStoxx50-Unternehmen, also der wertvollsten Unternehmen im Euro-Raum; bezogen auf alle Dax-Konzerne sind es sogar über 17 Mal mehr.

    Institutionelle Investoren mit verwalteten Kapitalanlagen von über 4 Billionen US-Dollar haben sich in der „Net-Zero Asset Owner Alliance“ unter Führung der Vereinten Nationen zusammengetan. Ziel ist, die Kapitalanlagen bis 2050 klimaneutral zu stellen und so dem Ziel des Pariser Klimagipfels zu entsprechen, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen. Auch Munich Re ist dieser Initiative beigetreten und hat sich dem Ziel klimaneutraler Kapitalanlagen bis 2050 verpflichtet. Wir erweitern damit unsere Klimastrategie und übernehmen gesellschaftliche Verantwortung.

    In der Praxis ist dieses Bekenntnis ein ausgesprochen komplexes und aufwändiges Unterfangen. Investments in erneuerbare Energien auszuweiten ist offensichtlich. Aber selbst hierfür müssen Kompetenzen entwickelt werden, um Risiken und Erträge dieser teilweise gewaltigen Investitionsprojekte angemessen zu beurteilen. Dies tun wir als Treuhänder des Geldes unserer Kunden. Gleichzeitig werden wir bei Investitionen in Unternehmen unterschiedlichster Branchen den Dialog suchen, um diese zu mehr Klimaschutz zu motivieren.

    Joachim Wenning
    © Andreas Pohlmann
    Indem Regierungen politisch klug und weitsichtig Spielregeln entscheiden, wird die Marktwirtschaft zur treibenden Kraft und zu einem Freund der notwendigen Energietransformation für Klimaschutz.
    Joachim Wenning
    Munich Re
    CEO

    Eine ganz andere Herausforderung ist der klimagerechte Umgang mit Staatsanleihen, der für Versicherer und die Finanzierung von Volkswirtschaften wichtigsten Assetklasse. Wie gehen wir 2030, 2040 oder 2050 mit Staatsanleihen der USA, Europas und Chinas um, wenn dort fortgesetzt die Treibhausgasemissionen zu hoch sind? Dieser Frage müssen sich Investoren stellen.

    Doch reichen Schritte solcher Koalitionen der Willigen? Nein! Um es deutlich auszusprechen: Die meisten Kohleunternehmen werden weiterhin Kohle fördern, weil sie keine ausreichenden ökonomischen Anreize haben, es nicht zu tun. Und so ist es auch bei den anderen fossilen Energiearten wie Öl und Gas.

    Die Regierungen haben die Hebel für die richtigen ökonomischen Anreize in der Hand: die spürbare Verteuerung von CO2 und im Gleichklang damit einen stabilen und verlässlichen Rahmen für Investitionen in erneuerbare Energien. Indem diese Spielregeln politisch klug und weitsichtig entschieden werden, wird die Marktwirtschaft zur treibenden Kraft und zu einem Freund der notwendigen Energietransformation für Klimaschutz.

    Damit sich diese Spielregeln auch international durchsetzen, braucht es mehr als die Koalition der Willigen in Europa. Wir benötigen diesen Willen in einer Koalition der Mächtigen, einschließlich der USA und Chinas. Und auf dieser Ebene müssen auch Lösungen für ärmere Länder gefunden werden, damit diese einen Wohlstands- und Wachstumspfad einschlagen können, der im Einklang mit den Paris-Zielen steht. Ohne Hilfe der Mächtigen wird den dort lebenden Hunderten von Millionen von Menschen noch viele Jahre die Überwindung von Armut wichtiger sein als CO2.

    Die „Green Deal“-Initiative von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist ein erster mutiger Schritt in die richtige Richtung. Nun kommt es darauf an, konkrete und vor allem geeignete Anreize für den privaten Sektor zu definieren, um sich an der Finanzierung zu beteiligen. Viele große Investoren – auch wir – stehen bereit.

    (Veröffentlicht in der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 13. Februar)

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