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Die neue Studie von Munich Re und des ESSL hat mit einer speziellen Methodik zur Datenanalyse mit 14 regionalen Klimamodellen analysiert, ob in Europa solche Hagelunwetter in Zukunft durch den Klimawandel zunehmen könnten. Dabei betrachtete die Studie zwei Klimaszenarien und ihre Auswirkungen:
- Ein gemäßigtes Szenario, bei dem das 2°C-Ziel zwar verfehlt wird, aber relativ konsequente Klimaschutzmaßnahmen zu einer Erderwärmung um etwa 2,4°C gegenüber der vorindustriellen Zeit führen (das so genannte RCP4.5-Szenario des IPCC)
- Ein „Business-as-usual“-Szenario, bei dem die Welt weiter vorgeht wie bisher und die Erderwärmung über 4°C beträgt (RCP8.5-Szenario)
Die Ergebnisse:
- Besonders schadenrelevant sind Hagelereignisse mit Körnern von mehr als 5 cm Größe. Diese dürften gemäß der Studie im gemäßigten Szenario bis Ende des Jahrhunderts fast in ganz Europa um 30-40 Prozent zunehmen, in Teilen Italiens, an der östlichen Adriaküste und in Südfrankreich sogar noch stärker.
- Noch extremer fielen die Ergebnisse für den „Business-as-usual“-Fall aus: In weiten Teilen Zentral- und Osteuropas sowie in Italien, Teilen Südfrankreichs und der Adriaküste dürften bei ungebremstem Klimawandel schwere Hagelereignisse in etwa doppelt so häufig auftreten wie bisher.
- Hagelschläge mit Körnern über 2 cm Größe erzeugen an Gebäuden zwar keine starken Schäden, können aber Ernten regional teilweise oder ganz vernichten. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass solche Hagelschläge in Europa selbst im gemäßigten Szenario größtenteils um mindestens 10-20% zunehmen. Bei ungebremster Erderwärmung ist speziell in Italien, Teilen Deutschlands und in Osteuropa mit Zunahmen um bis zu 80 % zu rechnen.
Einfluss des von Menschen gemachten Klimawandels liegt nahe
Die neue Analyse ergänzt einen ersten Studienteil, der die Entwicklung von Hagelschlägen in der Vergangenheit untersucht hatte. Dabei wurde auch für die vergangenen knapp vier Jahrzehnte ein deutlicher Anstieg der Hagelschläge entdeckt, vor allem in Norditalien und an der Adriaküste. Ein Einfluss des Klimawandels liegt deshalb nahe, da der Anstieg der Temperaturen die höhere Feuchtigkeit in der unteren Atmosphäre erklären kann. Dies wiederum begünstigt das Entstehen schwerer Gewitter.
Empfindliche Gebäudefassaden und die hohen Werte in Europa bedeuten bei zunehmender Gefährdung ein stark steigendes Schadenpotenzial. Deshalb macht die Studie deutlich, wie wichtig schadenmindernde Maßnahmen sind, da selbst bei gedämpftem Klimawandel in Europa mehr Hagelstürme zu erwarten sind.
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