
Wird Fliegen unsicherer?
Wie ist so ein Flugzeug normalerweise versichert?
In der Luftfahrtversicherung unterscheiden wir
- die Kaskoversicherung – also für das Flugzeug selbst
- Passagierhaftpflicht – für den Fall, dass Passagiere zu Schaden kommen
- Dritthaftpflicht; sie deckt Schäden, die beim Betrieb eines Flugzeugs angerichtet werden, zum Beispiel bei einem Absturz am Boden
Darüber hinaus gibt es einen so genannten Kriegskaskomarkt, wo spezielle Kaskodeckungen für Schäden aus kriegerischen oder terroristischen Handlungen am Flugzeug gekauft werden können. Unter diese Deckung fallen auch Bürgerkrieg, Sabotage, Streik, Aufruhr, innere Unruhen, Entführung etc. Schäden durch Nuklearwaffen sind immer ausgeschlossen. In Haftpflichtpolicen sind Krieg, Terrorismus und ähnliche Situationen generell ausgeschlossen, werden aber gegen einen entsprechenden Aufschlag für die Passagierhaftpflicht bis zum vollen Policenlimit regelmäßig wieder eingeschlossen, für Dritthaftpflicht nur sub-limitiert. Die Versicherungspolicen der Airlines decken in der Regel die gesamte Flotte und werden für ein Jahr abgeschlossen. Die Versicherungssumme für ein Flugzeug variiert sehr je nach Typ, Alter, technischer Ausstattung etc.. Außerdem wird auf Basis eines "agreed value" versichert, d.h. die Airline entscheidet über die Höhe der Versicherungssummen. Sie können bei 250 Mio. US$ und höher liegen. Versicherte Haftungssummen für Personenschäden variieren auch sehr stark und können bis zu 2,5 Mrd. US$ erreichen.
Wie werden Luftfahrtrisiken bewertet?
Welche Rolle spielt das Alter eines Flugzeugs?
Flugzeugunglücke sind sehr teuer. Wie werden so große Risiken innerhalb der Versicherungswirtschaft verteilt?
Man kann grob drei Konstellationen unterteilen:
- Ein Erstversicherer übernimmt 100% der Police und verteilt dann den Teil des Risikos, den er nicht selbst halten will, auf andere Versicherer, die alle technisch gesehen als Rückversicherer agieren.
- An der Erstversicherungspolice sind mehrere Erstversicherer beteiligt, wobei einer die Führung übernimmt. Er kümmert sich im Schadenfall auch um die Schadenabwicklung.
- In einigen Ländern schreibt das Gesetz vor, dass eine Versicherungspolice, eben z.B. für eine Airline, von einem lokalen Erstversicherer ausgestellt werden muss. Wenn dieser weder die finanzielle Stärke noch das spezifische Know-how hat, wird das Risiko in Form von Rückversicherung in den internationalen Luftfahrtmarkt abgegeben. Dann übernimmt häufig ein so genannter führender Rückversicherer die Administration und Schadenabwicklung.
Die Platzierung von Erst- und Rückversicherungspolicen wird meist von spezialisierten Maklern übernommen. Der Londoner Markt spielt in der Luftfahrtversicherung eine sehr große Rolle.
Statistiken zu Flugzeugunglücken findet man zum Beispiel unter:
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