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Digitalisierung in Schifffahrt und Logistik
Digitalisierung in Schifffahrt und Logistik
© Monty Rakusen / Getty Images
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    Digitale Technologien transformieren industrielle Prozesse auf der ganzen Welt. Schifffahrt und Logistik bilden da keine Ausnahme: Es entstehen große Vorteile für Effizienz, Sicherheit und Energieeinsparungen – und Risiken.
    Mit Big Data und der zunehmenden Vernetzung von Technologien nimmt eine zweite digitale Revolution Gestalt an. Schifffahrt und Logistik werden von diesen Entwicklungen profitieren: GPS-Navigation, Wetterdaten in Echtzeit-Feeds sowie Smart Container sind nur einige der Technologien, die den Gütertransport neu definieren. Die International Maritime Organization (IMO) unterstützt die Einführung des automatisierten elektronischen Datenaustauschs von Schiff zu Schiff und von Schiff zu Land, um Effizienz, Sicherheit und Datensicherheit von Seenavigation und -kommunikation zu verbessern. In Zukunft werden Schiffe die Häfen bereits lange vor dem Anlegen über die Güter in den Containern an Bord informieren, um die Planung zu erleichtern und das Entladen zu beschleunigen. Mit Sensoren und RFID-Technologie (radio frequency identification) ausgestattete Container werden für optimierten Transport und Distribution registriert und nachverfolgt. So können zum Beispiel Güter mit begrenzter Haltbarkeit überwacht und ausgeliefert werden, ehe sie verderben. Telematiksysteme und Datenbanken in LKWs werden dazu beitragen, Wartezeiten zu verkürzen und Engpässe in Häfen zu reduzieren, indem die Fahrer genaue Informationen zu Ort und Zeitpunkt der Containerentladung erhalten.
    Die Verkehrs- und Hafenlogistik sowie das Just-in-Time-Shipping werden sich verändern. Marineversicherer können mit innovativen und intelligenten Lösungen neue Geschäftschancen realisieren.
    Dieter Berg
    Munich Re Global Marine Partnership
    Head of Business Development

    Das Internet der Dinge auf See

    Der Betrieb und die Wartung von Schiffen sind ebenfalls von den technologischen Fortschritten betroffen. Basierend auf dem Konzept des „Internet der Dinge“ können Maschinen und Ausrüstung an Bord mit Sensoren und Sendern ausgerüstet werden, die per WiFi Leistungsdaten und frühe Anzeichen von Fehlern an den zentralen Schiffscomputer senden. Das konsequente Reparieren oder Austauschen von defekten Systemen während des Aufenthalts im Heimathafen kann Zeit sparen sowie die erheblichen Kosten für das Einfliegen von Technikern und Teilen zu einem Schiff in Transit vermeiden. Zudem werden Kapitäne mithilfe von Echtzeitaktualisierungen zu Wetterfronten, Wind- und Meeresströmungen ihre Navigation anpassen und damit den Energieverbrauch senken können. Wie in der Luftfahrt ist der unbemannte Betrieb von Schiffen absolut machbar. So sagen Fachleute für die nahe Zukunft den Einsatz von autonomen Zubringerschiffen voraus, die Container auf bekannten Routen mit begrenzter Reichweite befördern werden. Wenn es auch angesichts der Komplexität und der vielen Variablen im Betrieb eines großen Ozeanschiffes unwahrscheinlich ist, dass Kapitäne und Maschinisten gänzlich entfallen werden, können elektronische Systeme doch eine wachsende Zahl von Aufgaben übernehmen oder zumindest unterstützen. Die Schiffsbesatzungen werden weiter schrumpfen.

    Vernetzte Daten sind attraktiv für Hackerangriffe

    Die Echtzeitdaten zu Transportgütern werden zeigen, wo sich Pakete oder Container zu einem bestimmten Zeitpunkt befinden, Sie zeigen auch, welche Waren sie enthalten, in welchem Zustand sie sich befinden oder ob sie unerlaubt geöffnet wurden. .Diese präzisen Daten können auch Cyberattacken oder unbeabsichtigten Datenlecks ausgesetzt sein. Containerschiffe, die von digitalen Navigationssystemen abhängig sind, könnten manipuliert und dadurch vom Kurs abgebracht oder sogar auf Grund gefahren werden. Neben den Cyber- und Sachrisiken gehören auch Haftpflicht, Betriebsunterbrechung und Erpressung dazu. Ob kriminell oder versehentlich verursacht, ein einziger Systemausfall kann in einem vernetzen digitalen Umfeld extrem weitreichende Folgen haben. Für Versicherer wird es wichtiger denn je sein, Ressourcen für das Risikomanagement bereitzustellen und die Kumulrisiken zu verstehen und zu modellieren. Zusätzlich wird die aktive Schadenprävention mit Schwerpunkt auf Digitalisierung in der Seeversicherung eine größere Rolle spielen. Schifffahrt- und Logistikunternehmen, Software- und Hardwarehersteller sowie Versicherer werden zusammenarbeiten müssen, um für maximale Datensicherheit sorgen.

    Wer haftet auf See?

    Seehaftpflichtfragen werden deutlich komplexer werden, vor allem beim Seetransport durch verschiedene nationale Gewässer und Gerichtsbarkeiten. Die Abhängigkeit von Technologie und Software wirft ebenfalls Fragen auf wie zum Beispiel, wer ist für bestimmte Ausfälle oder Unfälle verantwortlich ist. Die Aussicht auf einen unbemannten Betrieb der Schiffe verkompliziert die Sache noch weiter. Auch hier bleiben die Risiken bewegliche Ziele und die Versicherungswirtschaft muss den technischen Fortschritt und die rechtlichen Entscheidungen genau verfolgen. Im Hinblick auf Cyberrisiken kann und muss das Wissen aus anderen Geschäftsbereichen für den Schifffahrtsbereich angewandt werden. Munich Re setzt spezielle Teams ein, die an der Schadenprävention arbeiten und Erstversicherer bei der Entwicklung ihrer Produkte im Hinblick auf die Digitalisierung in Schifffahrt und Logistik unterstützen können. Es wird sich  zeigen, wie Big Data und die Digitalisierung den Seeversicherungsmarkt verändern werden. Genaue Marktbeobachtung und zügige Initiativen sind notwendig,  um den Versicherungsbedarf der Schifffahrt- und Logistikbranchen zu bedienen und neue Geschäftschancen umzusetzen.
    Munich Re Experten
    Dieter Berg
    Global Marine Partnership, Leiter Business Development

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