Große Infrastrukturprojekte richtig versichern
4 Minuten Lesezeit
Publiziert am 29.09.2016
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5 Tipps, wie Sie Ihr Infrastrukturprojekt effektiv absichern
- Wählen Sie eine projektspezifische Versicherung.
- Stimmen Sie die Policen sinnvoll aufeinander ab, um Überschneidungen zu vermeiden und Deckungslücken zu minimieren.
- Sichern Sie das häufige Risiko von Planungsfehlern ab, zum Beispiel über eine Specific Project Professional Indemnity Insurance (SPPI).
- Sichern Sie Ihr Projekt für Groß- und Katastrophenschäden ab.
- Erhöhen Sie Ihren Eigenbehalt für kleinere, aber häufigere Schäden und reduzieren Sie diese durch effektives Risikomanagement.
Infrastrukturvorhaben bergen zahlreiche Risiken
Sobald sich alle Beteiligten über die Risikoverteilung einig sind, treffen sie eine rechtliche Vereinbarung und beurkunden diese in einem sogenannten Project Deed. Die Diskrepanz zwischen einer minimalen oder Benchmark-Deckung und optimalem Versicherungsschutz für alle policierbaren Risiken ist oft beträchtlich.
Die Herausforderung für Versicherungsmakler: Sie sollen einen möglichsten großen Teil der Risiken transferieren, die von den Projektbeteiligten übernommen wurden. Dafür müssen sie die ganze Bandbreite der in Frage kommenden Versicherungen kennen. Der Preis spielt eine Nebenrolle, denn die Prämienausgaben sind im Verhältnis zu den Gesamtkosten des Projekts meist vernachlässigbar.
Auch wenn das Gros der Risiken versicherbar ist, wird es keinen Rundum-Schutz geben. Makler können Deckungslücken aber möglichst weit schließen und Mehrwert schaffen, indem sie eine geeignete Projektversicherung auswählen und diese bedarfsgerecht anpassen.
Rund-um-Sorglos-Paket
Kausalzusammenhänge und Policen aufeinander abstimmen
Studien wie der Global Construction Survey 2003 von KPMG belegen, dass über ein Drittel aller Projektpannen und gut 40 Prozent der Schäden bei Tiefbauprojekten (Studie der TU Hannover) auf Planungsfehler zurückzuführen sind. Dieses Risiko sollte daher jede Projektversicherung abdecken.
Abgesichert sind Schäden durch Planungsfehler, die auf berufliche Fehlleistungen zurückgehen, bei der sogenannten Specific Project Professional Indemnity Insurance (SPPI). Bei diesem Produkt ist darauf zu achten, dass die Deckung auch greift, wenn Schäden auf das Zusammenspiel mehrerer Ursachen zurückzuführen sind. Anderenfalls könnte der Versicherungsschutz in Frage gestellt sein.
Wie wichtig die SPPI ist, zeigt ein Blick in den Haftpflichtteil der Projekt-Bauleistungsversicherung – in die Project Construction and Third Party Legal Liability Policy (CAR/TPLL): Diese deckt Verlust- und Schadenrisiken sowie Drittschäden ab, die von Material- und Ausführungsmängeln herrühren – grobe Fahrlässigkeit ausgenommen. Denn von bauausführenden Firmen wird erwartet, dass sie die fachliche Eignung besitzen und qualifiziertes Personal einsetzen, um die Best Practices der Branche und alle baurechtlichen Vorgaben zu erfüllen. Bei Infrastrukturprojekten müssen zudem die vertraglich vereinbarten technischen Anforderungen eingehalten werden.
Die meisten CAR/TPLL-Policen decken Schäden aus Planungsfehlern also nur sehr bedingt ab und nutzen Ausschlussklauseln (LEG2 oder 3). Umso wichtiger ist eine SPPI-Police. Selbst wenn Planungsfehler bei CAR/TPLL mitversichert sind, greift mitunter ein Sublimit. Zudem gilt die Deckung in der Nachhaftungszeit nach der Mängelbehebung oft nicht mehr. Gerade in dieser Phase treten jedoch die meisten latenten Planungsfehler zu Tage.
Fazit: Um Überschneidungen zu vermeiden und Deckungslücken zu minimieren, sollten die Policen sinnvoll aufeinander abgestimmt sein. Erreichen lässt sich dies am besten mit einem Versicherungspartner, der die passende Gesamtlösung aus einer Hand anbieten kann.
Effektiver Versicherungsschutz macht sich bezahlt
Zwar sind Groß- oder Katastrophenschäden selten, haben bei umfangreichen Bau- oder Infrastrukturprojekten aber schwerwiegende Folgen. Die Prämie muss so kalkuliert sein, dass sie nicht nur dieses Risiko, sondern auch die langen Versicherungslaufzeiten – in der Regel bis zehn Jahre – berücksichtigt.
Einsparungen bei der Prämie machen sich nicht bezahlt, wenn dadurch am Ende keine ausreichende Absicherung gegen Groß- oder Katastrophenschäden besteht. Sinnvoll sind dagegen hohe Eigenbehalte zur Abdeckung von Frequenzschäden. Allerdings sollten diese kleineren, aber häufigeren Schäden durch das Risikomanagement reduziert werden.
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